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Wirtschaftswachstum
 
10.06.2011

Wirtschaftswachstum Leichte Abschwächung auf hohem Niveau

Von Andreas Michael
Nach der kräftigen Dynamik seit Herbst 2010 kündigt sich nun eine Abschwächung der internationalen Konjunktur an. Während aus Asien nach wie vor starke Wachstumsimpulse kommen, lassen die jüngsten Daten in den USA und im Euro-Raum für das II. Quartal eine anhaltende, aber verlangsamte Expansion erwarten. Auch in Österreich dürfte das Wirtschaftswachstum im II. Quartal etwas schwächer ausfallen als im I. Quartal.
Wirtschaftswachstum-Konjunktur-Asien-USA-Euro-Raum-Schwellenländer-Purchasing Manager Index-Arbeitsmarkt-Arbeitslosenquote-Staatsfinanzen-Bruttoinlandsprodukt-BIP-Deutschland-Staatsschulden-ifo-Index-Beschäftigung-Rohstoffpreishausse-Inflation-I
Die Weltwirtschaft behält ihren Expansionskurs bei. Nach wie vor kommen die stärksten Wachstumsimpulse aus den asiatischen Schwellenländern. In den USA und im Euro-Raum zeigten sich aber zuletzt Anzeichen einer gewissen Abschwächung der Dynamik, so das Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo).


Gedämpftes Wirtschaftswachstum in den USA

In den USA fiel das Wirtschaftswachstum bereits im I. Quartal 2011 mit +0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gedämpft aus. Die jüngsten Daten für das II. Quartal zeigen einen anhaltend mäßigen Aufschwung. Insbesondere sank im Mai der Purchasing Manager Index im Sachgüterbereich deutlich. Gleichzeitig verläuft die Erholung auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor zäh, die Arbeitslosenquote steigt seit April wieder geringfügig. Auch die Debatte um die Entwicklung der Staatsfinanzen dürfte die Stimmung derzeit belasten.

Euro-Raum mit kräftigem Wachstum

Im Euro-Raum nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im I. Quartal mit +0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal kräftig zu (IV. Quartal 2010 +0,3 Prozent). Regional bleibt die Entwicklung uneinheitlich: Vom lebhaften Wachstum in Deutschland (+1,5 Prozent) profitierten auch die Nachbarländer. Die Volkswirtschaften des südlichen Euro-Raumes entwickelten sich dagegen wesentlich schwächer, belastet durch die Staatsschuldenkrisen und die hohe Arbeitslosigkeit. Konjunkturumfragen deuten auch für den Euro-Raum auf einen anhaltenden, möglicherweise jedoch etwas schwächeren Aufschwung im II. und III. Quartal hin: Der Vertrauensindex für die Industrie sank im Mai geringfügig, und auch die Geschäftserwartungen laut ifo-Index sind seit zwei Monaten leicht rückläufig.

Dank der lebhaften Steigerung der Sachgütererzeugung wuchs die österreichische Wirtschaft im I. Quartal gegenüber der Vorperiode um 0,9 Prozent. Die vorlaufenden Indikatoren aus dem WIFO-Konjunkturtest vom Mai 2011(Produktionserwartungen, Geschäftslage in sechs Monaten) zeigen jedoch ebenfalls einen leichten Rückgang auf die Werte vom Herbst 2010. Die Auftragsbestände beurteilen die Sachgütererzeuger aber nach wie vor günstig. Weiterhin schwach entwickelt sich der Tiefbau, der Produktionsindex lag im Februar um 10,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Tourismusumsätze fielen in der Wintersaison 2010/11 um 1,0 Prozent geringer aus als im Vorjahr.


Erholung des Arbeitsmarktes hält an

Saisonbereinigt stieg die aktive Beschäftigung im April und Mai 2011 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent bzw. 0,2 Prozent. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote beträgt nach österreichischer Berechnungsmethode seit Jänner unverändert 6,7 Prozent.

Rohstoffpreishausse verstärkt die Inflation 

Im Euro-Raum erreichte die Inflationsrate im April 2011 laut HVPI 2,8 Prozent. Der Preisauftrieb ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel ist aber nach wie vor mäßig (April 1,8 Prozent). In Österreich betrug die Inflationsrate laut nationalem VPI im April 3,3 Prozent, die Kerninflationsrate (ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) lag bei 2,6 Prozent. Die Kerninflationsrate laut HVPI war mit 2,9 Prozent um 1,1 Prozentpunkte höher als im Durchschnitt des Euro-Raumes.

Inflation, VPI, HVPI und Arbeitslosenquote

Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone.

Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht eindeutig definiert. Das Wifo folgt der gängigen Praxis, für die Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87 Prozent der im österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010) enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der Kerninflation einbezogen.

Österreichische Definition der Arbeitslosenquote: Anteil der zur Arbeitsvermittlung registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen. Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und unselbständig Beschäftigten (gemessen in Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Definition der Arbeitslosenquote gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen, die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestenseine Stunde selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis: Umfragedatenvon privaten Haushalten (Mikrozensus).

Personen in Schulungen (im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der Arbeitslosenquote): Personen, die sich zum Stichtag in AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler berücksichtigt.

Unselbständig aktiv Beschäftigte (im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der Arbeitslosenquote): Zu den "unselbständig Beschäftigten" zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die Zahl der "unselbständig aktiv Beschäftigten".

 

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