Diese Woche äußert sich Bernanke zur Konjunktur und zur Geldpolitik
Zuletzt hatte er das umfassend vor rund einem Monat getan – und weltweit für Unsicherheit an den Finanzmärkten gesorgt. Vor dem US-Kongress erweckte der Notenbanker, dessen Worte stets auf die Goldwaage gelegt werden, den Eindruck, dass die Fed möglicherweise schon ab September 2013 das Volumen ihrer monatlichen Anleihekäufe von derzeit 85 Milliarden US-Dollar deutlich kürzen oder sie womöglich ganz streichen könnte. Weltweit stabilisiert das billige Geld der Notenbanken nicht nur das Finanzsystem und stützt die Konjunktur. Die niedrige Zinsen und die Liquidität der Investoren helfen vor allen Dingen auch den Aktienmärkten. Auf der Jagd nach attraktiven Renditen sind Aktien seit Monaten erste Wahl.
Mittel- und langfristig ist der Trend vorgezeichnet
Und er zeigt an den internationalen Kapitalmärkten bereits Wirkung. Die Zinsen für 10-jährige amerikanische Staatsanleihen sind in den vergangenen sechs Wochen von 1,6 auf rund 2,1 Prozent gestiegen. In Deutschland lässt die eindeutige Zinswende zwar noch auf sich warten. Allerdings rentieren die vergleichbaren Bundesanleihen nun bei rund 1,5 Prozent. Das ist gegenüber Anfang Mai ein Plus von 20 Prozent.
Die Volatilität, die in den kommenden Wochen an den Kapitalmärkten zu erwarten ist, dürfte aber bei Bundesanleihen vorerst den nachhaltigen Ausbruch aus dem langjährigen der Niedrigzins-Korridor verhindern. Ein kräftiger Anstieg der „Bund-Rendite“ über zwei Prozent noch in diesem Jahr ist zwar weiterhin möglich, wird aber erst wahrscheinlich, wenn auch in Europa die Konjunktur anspringt. Danach sieht es aktuell nicht aus.