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Walter K. Eichelburg
 
08.04.2013

Walter K. Eichelburg "Zypern sollte für alle eine Warnung sein: Rette sich, wer kann"

Von Wolfgang Thomas Walter
Rezession in der Eurozone, Ängste um die Sicherheit der eigenen Ersparnisse, reale Einkommenseinbußen durch Inflation. Und zudem die Frage: Ist Palladium das neue Gold? Walter K. Eichelburg im Biallo.at-Interview.
Walter K. Eichelburg Fiananzportal Biallo.at
Walter K. Eichelburg, hartgeld.com
Biallo.at: Eurozone in der Rezession: In allen Ländern der Eurozone ist die Industrie-Produktion im März gesunken. Die Arbeitslosigkeit hat erneut ein Allzeithoch erreicht. In Spanien liegt die Jugend-Arbeitslosigkeit bei unvorstellbaren 56 Prozent. Im Eurodurchschnitt bei erschreckenden 24 Prozent. Welche Auswirkungen hat dies auf die Volkswirtschaften?

Walter K. Eichelburg:
Spanien ist bereits in einer veritablen Depression, genauso wie Griechenland und Portugal. Bei Italien kann man eine zumindest leichte Depression auch schon annehmen. Hohe Arbeitslosigkeit ist ein Merkmal einer Depression. In diesen Südstaaten kommt noch dazu, dass Kündigungen sehr schwierig für die Unternehmer sind. Daher stellen sie kaum ein.
Die hohe Arbeitslosigkeit lässt die Steuereinnahmen einbrechen und gleichzeitig die Sozialausgaben explodieren. Mittelfristig entsteht dann auch eine Revolution gegen die Regierung: entweder an der Wahlurne oder auf der Strasse.

Biallo.at: EZB-Chef Mario Draghi prognostizierte – auf Grundlage der Bloomberg Umfrage – für 2013 im Zusammenhang mit der schwachen wirtschaftlichen Lage der Eurozone eine Inflation von 1,6 Prozent. Aktuell wurde für März offiziell ein Wert von 1,7 Prozent errechnet. Die Inflationsrate fällt also langsamer als erwartet. Ein Alarmsignal?

Eichelburg: Diese "offiziellen Inflationsrate" sind eine reine Lüge. Auf hartgeld.com gibt es eine Seite Inflation, auf der täglich berichtet wird, was teurer wird. Die Preissteigerungen sind nicht 1.6 Prozent, sondern in der Regel weit über zehn Prozent. Die reale Inflation in der Eurozone dürfte derzeit bei etwa acht Prozent im Jahr liegen - steigend. Wenn man diese Zahl veröffentlichen würde, gäbe es den sofortigen Bondcrash, die Staaten würden sofort pleite gehen. Außerdem würden alle, die es können, bei den Löhnen kräftig zulangen. Derzeit gibt es eine Verarmung der Bevölkerung, da die Preise kräftig steigen, die Einkommen aber nicht.

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Biallo.at: Wie sensibel die Frage der Sicherheit des Ersparten ist, hat die europaweite Empörung über den grandios gescheiterten ursprünglichen Versuch gezeigt, auch kleine zyprische Sparer mit weniger als 100.000 Euro Bankeinlagen zu schröpfen. Müssen sich auch österreichische oder deutsche Vorsorgesparer fürchten? Und was bringt ein Umschichten von Kapital – etwa in die Schweiz?

Eichelburg: Wie sicher das Geld bei einer Bankpleite ist: Bis Zypern war es sehr sicher, da jede Bank gerettet wurde. Seit Zypern ist es nicht mehr sicher, da alle Politiker fast unisono plötzlich die Wahrheit sagen: Einlagen bis 100.000 Euro sind nur sicher, wenn der Staat dahinter einen Verlust ausgleichen kann. Darüber ist alles Kapital "vogelfrei", Staat und Banken können nach Belieben enteignen. Das klingt inzwischen so, als wollte man das Großkapital bewusst vertreiben und damit den Euro bewusst "abbrechen".
Wenn man sein Vermögen wirklich retten will, muss man es aus dem Geldsystem herausholen, also in Gold und Silber anlegen. Eine Verschiebung in die Schweiz wird nichts helfen, denn auch dort steht mit dem Euro-Untergang eine Währungsreform samt massivem Haircut bei den Sparern an. Zypern sollte für alle eine Warnung sein: Rette sich, wer kann.


Biallo.at: Die japanische Notenbank Bank of Japan hat vergangenen Donnerstag ihre Geldschleusen weiter geöffnet. Weltweites Gelddrucken mit Ansage?

Eichelburg:
Die Japaner haben bisher schon enorm viel Geld gedruckt. Inzwischen sieht es so aus, als würden sie ihren Yen mit noch mehr Drucken vernichten wollen. Gelddrucken geht so lange, bis die massive Flucht aus einer Währung einsetzt.

Biallo.at: Palladium das neue Gold? Gold hat an Glanz verloren – schon beschwören die ersten das Ende der Hausse herauf. Was kommt nach dem Höhenflug des Goldes? Viele Experten setzen auf das Edelmetall Palladium. Wo sehen Sie hier Investmentchancen?

Eichelburg:
Gold hat nichts von seinem Glanz verloren, man hat nur den Goldpreis mit Derivaten gedrückt. Das offenbar, um Gold in der Zypernkrise nicht als sicheren Hafen für Fluchtkapital erscheinen zu lassen. Das geht wieder vorüber.

Gold ist Geld, aber Palladium ist ein Industriemetall. Wenn die Weltwirtschaft runtergeht wie jetzt, dann sinkt der Preis der Industriemetalle. Daher sind Gold und Silber weiterhin besser als Anlage geeignet als Palladium oder Platin.

Leserkommentare
13.04.2013 09:40 Uhr - von Mike1982
Rette sich, wer kann
Das gilt spätestens seit dieser Woche in erster Linie für den Interviewten selber.
12.04.2013 22:48 Uhr - von Papierschaf
so...
Die Schur der Goldschafe beginnt... Jetzt bitte dem Walter nicht böse sein! Nicht meckern oder zittern sondern nachkaufen!
11.04.2013 09:31 Uhr - von Gold-Analyst
Optimist
Also, ich glaub ja nicht, dass Gold nochmal unter 300 US-Dolllar/Oz. sinkt. Aber wissen tu ich`s auch nicht.
10.04.2013 20:17 Uhr - von Goldpreisdrücker
Wer zuletzt lacht
Recht haben Sie, liebe Walters Freunde. Alles ist eine Spekulation, auch wenn man sich Investor nennt. Geht man von einem Währungscrash mit anschliessendem Haircut von 50% aus und ist frühzeitig ins Gold eingestiegen, dann hat es als Wertspeicher seinen Dienst bereits getan, man kann verkaufen, den Haircut über sich ergehen lassen und hat sein Vermögen trotzdem gesichert. Wer allerdings bis nach dem Crash wartet, wird hinten anstehen, man kommt erst zum Zuge, nachdem das Big Money und die Banken zurück ins Papier sind, dann bekommt der kleine Goldbug seinen Goldpreis ohne Krisenaufschlag von entsprechend vielleicht 50 oder 100 USD / oz. Dann werden wir sehen, wer zuletzt lacht. Aber immer schön auf den Walter hören und ihm seine Provision sichern.
10.04.2013 10:36 Uhr - von Biallo-Leser
"Experte"
Eine wesentlich interessantere Frage an Eichelburg wäre, weshalb er die Systemstabilität und die Wirksamkeit der Euro-Rettungsmaßnahmen seit Jahren vollkommen falsch einschätzt. Informiert er sich zu sehr aus unseriösen Quellen? Erkennt er keine Zusammenhänge oder deutet er sie gar falsch?? Hat er persönliche Vorteile durch seine Fehlprognosen??? Bei den Fragen, die ihm im Interview gestellt werden, weiß man ja in etwa schon, was er dazu meint.
10.04.2013 06:37 Uhr - von Silverager
Walters Freunde
Ja, lieber Goldpreisdrücker, lachen Sie als Bondaffe oder Sparerschaf ruhig über das tanzende Goldäffchen und genießen die Zeit Ihres "wetvollen" Papiergeldes, so lange sie denn dauert. Bis heute gelten Voltaires Worte: "Papiergeld wird letztlich immer zu seinem inneren Wert zurückkehren: Null." Ebenso gültig ist der Ausspruch des Herrn J.P. Morgan, Gründer der gleichnamigen US-Bank: "Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit." Ach ja, noch ein deutsches Sprichwort: wer zuletzt lacht, lacht am besten
09.04.2013 09:39 Uhr - von Goldpreisdrücker
Walters Feinde
Die natürlichen Feinde des Eichelburgs sind so harmlose Geschöpfe wie der Bondaffe und das Sparerschaf. Nach Eichelburgs messerscharfen Analysen, die die Währungsreform tagesgenau vorhersagen liess, oder den Systemkollaps, dass mit einem Goldpreis von EUR 1.000 der "Deckel vom System fliegt", unterliegt dieses Genie den einfachsten Gegnern. Nicht, dass das Sparerschaf in seiner Vielzahl und dem Herdentrieb nicht eine zu unterschätzende Gefahr wären, aber dies zu erkennen und in den eigenen Prognosen zu berücksichtigen, hätte man doch mindestens erwarten dürfen. Aber wir brauchen ja schliesslich auch ein Goldäffchen, dass uns amüsiert und dass nach unserem wertlosen Papier tanzt. :) Danke Walter.
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