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Walter K. Eichelburg
 
06.02.2013

Im Interview Walter K. Eichelburg Hedgefonds gegen Goldkartell - der Kampf um den Goldpreis

Von Wolfgang Thomas Walter
Neue graue Anlagemärkte, ein überforderter SEM, Cybersecurity als Gefahr für Unternehmen und der Dreikampf von Gold, Silber und Platin. Was unsere Leser im Februar bewegt und was Walter K. Eichelburg dazu sagt.
Walter K. EichelburgHedgefonds gegen Goldkartell - der Kampf um den Goldpreis Finanzportal
Walter K. Eichelburg, hartgeld.com: "Die Gefahren durch Internet-Hacker sind real"
Biallo.at: Grauer Anlagemarkt: Zweistellige Renditen, um die Spargroschen der Anleger zu bekommen. Sogar von Inflationsschutz ist vieler Ortens die Rede. Wie wahrscheinlicher ist es ihrer Erfahrung nach, dass Anleger hier Totalverluste erleiden?

Walter K. Eichelburg: Bei der derzeitigen, extremen Niedrigzinsphase, die auch die Junk-Bonds erfasst hat, ist jede Anlage mit mehr als 5% Zinsen mit extremem Risiko versehen. Alles ab 10% ist eindeutig Scharlatanerie - man sieht das Geld nie wieder.

Biallo.at: Sicherheitskonferenz 2013: Das Thema Cybersecurity und Cyberwar hat sich zu einem Kernthema der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz entwickelt. Wie groß schätzen Sie Bedrohung und Schaden für die Wirtschaft wirklich ein?

Eichelburg: Die Sicherheitskonferenz in München ist wie das WEF in Davos nur mehr eine Showveranstaltung, wo sich die Politiker von den eigenen Medien ablichten lassen. Also hat man ein Thema wie Cybersecurity auf die Agenda gesetzt, das in den Medien populär sein könnte, aber von dem die Teilnehmer mangels eigenem Know How sicher nichts verstehen. Als früherer IT-Security-Spezialist muss ich sagen, die Gefahren durch Internet-Hacker sind real, es gibt immer wieder Hacks aus China oder Russland, offenbar im Auftrag der dortigen Geheimdienste. Viele Firmennetzwerke sind unzureichend abgesichert.

Biallo.at: ESM: Die Pläne zur Bankenrettung drohen den Euro-Rettungsfonds ESM bereits früher zu überfordern, als gedacht. Sollten alle Altfälle in der Euro-Zone „bedient“ werden, wären zusätzliche rund 300 Milliarden Euro fällig. Ihre Rede seit Jahren?

Eichelburg: ESM & co sind reine Showveranstaltungen für die Finanzmärkte, um diese davon zu überzeugen, dass jeder Staat und jede Bank in der Eurozone gerettet werden - und natürlich, dass primär Deutschland dafür haftet. Erst wenn die deutschen und französischen Staatsanleihen auch abgestossen werden, ist es mit dieser Show vorbei. Oder der Goldpreis ist nicht mehr unten zu halten.

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Biallo.at: EU: "Wenn sich Menschen von einem Projekt, von einer Idee abwenden, dann geht das irgendwann seinem Ende entgegen", sagte unlängst der europäische Parlamentspräsident Martin Schulz. Seinen Worten nach steckt die EU in einem "doppelten Vertrauensverlust". Sind die Menschen schlauer, als viele denken?

Eichelburg: Es ist ein Wunder, dass Schulz das gegenüber einem Medium auch ausspricht. Aber intern dürften bei den EU-Mächtigen alle Alarmglocken läuten, seitdem die Briten aus der EU herauswollen. Dann kommen gleich die Skandinavier und die ganze EU löst sich auf, inklusive von Macht und Monstergehältern der EU-Bonzen. Ja, es ist so: durch sinnlose Diktate aus Brüssel wie dem Glühbirnenverbot, wenden sich die Europäer von der EU ab. Ja, die EU wird enden, wenn die Europäer nicht mehr an dieses bürokratische, diktatorische Superprojekt EU glauben. Das ist unterwegs. Es wird Zeit, dass sich die Eurokraten nach neuen Jobs umsehen.

Biallo.at: Silber und Platin auf Höhenflug: Die wachsende Risikobereitschaft beflügelt neben Silber auch die Preisentwicklung der Platingruppenmetalle. Gold hingegen befand sich im Laufe des letzten Monats in einer volatilen Seitwärtsbewegung. Wer macht Ihrer Meinung nach 2013 das Rennen – und warum?

Eichelburg:
Der Goldpreis wird wie auch der Silberpreis vom Kartell aus Zentralbanken und Grossbanken gedrückt, weil sie eine Konkurrenz zu deren Papiergeldern sind. Wenn das nicht mehr geht, werden Gold und Silber in ungeahnte Höhen schiessen.
Bei Platin wirken sich offenbar die Steiks in Südafrika aus. Es ist aber ein Industriemetall, kein Geldmetall, was auch für Palladium gilt. Daher werden deren Preise beim finalen Goldpreis-Ausbruch gegenüber Gold und Silber zurückbleiben,

Biallo.at: Hedgefonds: Gold wird eine starke Rally hinlegen, weil sich Investoren bei ihren Anlagen auf so genannte reale Vermögenswerte konzentrieren werden, erwartet Paul Singer, der Gründer der 21 Mrd. Dollar schweren Hedgefonds-Gesellschaft Elliott Management Corp. Wollen Sie ihm die Daumen drücken?

Eichelburg: Ja, einige Hedge Fonds investieren stark in Gold, wenn es zu viele werden, geht das Goldkartell unter und der Goldpreis bricht richtig aus: auf jenseits von US-Dollar 15000/oz.

Walter K. Eichelburg

...ist studierter Informatiker und betreibt mit www.hartgeld.com das erfolgreichste deutschsprachige Webportal zu den Themen Gold, Edelmetalle und Krisenvorsorge. Er ist selbst langjähriger Investor und gibt auf diesem Weg sein Wissen weiter. Er ist Autor zahlreicher Artikel über technische und Finanzthemen.

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