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Walter K. Eichelburg
 
20.01.2013

Fünf Fragen an Walter K. Eichelburg "Alle Preisdrückungen sind irgendwann gescheitert"

Von Wolfgang Thomas Walter
Wird Gold 2013 aus seiner Lethargie erwachen? Welche Rolle spielt Silber im Rohstoffmarkt? Und wann schlägt das Inflationsgespenst in Europa richtig zu? Drei von fünf Themen im Interview mit Walter K. Eichelburg.
Walter K. Eichelburg "Alle Preisdrückungen sind irgendwann gescheitert" Finanzportal Biallo.at
Walter K. Eichelburg, hartgeld.com
Biallo.at: Goldjahr 2012: Die Entwicklung beim Goldpreis 2012 war eher durchwachsen. Rückblickend sehen viele Marktbeobachter besorgniserregende Trends, die Finanzmärkte aber auch den Goldmarkt weiter prägen dürften. Teilen Sie diese Ansicht – oder geben Sie Entwarnung?

Walter K. Eichelburg:
Wie in 2011 ist es auch in 2012 dem "System" noch gelungen, den Goldpreis unter Kontrolle zu halten, also die Steigerung der Preise von Gold und Silber nur minimal ausfallen zu lassen. Mit 5.7 Prozent in US-Dollar und 3.7 Prozent in Euro hat man mit Gold immer noch viel mehr verdient als mit den meisten Finanzanlagen wie Sparbüchern oder Lebensversicherungen. Gold ist der grösste Feind unseres Papier-Geld-Finanzsystems, hinter dem kein realer Wert steht. Das ist in 2012 wieder deutlicher geworden, sogar grosse Zeitungen bezeichnen den Euro schon als "scheintot". Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die totale Flucht aus dem Geld beginnt. Dann wird der Goldpreis explodieren.

Biallo.at: Nichts von Silberkrise: Der Silberpreis hat sich deutlich erhöht, seit Ende 2008 hat er sich verdreifacht, im letzten Jahr hat er rund zehn Prozent zugelegt. Für 2013 sagen Experten einen Anstieg um bis zu 38 Prozent voraus. Silber der neue Anlagetrend?

Eichelburg: Über die letzten zehn Jahre konnte man mit Gold in Euro im Schnitt 14.5 Prozent und mit Silber 17.7 Prozent pro Jahr verdienen - steuerfrei. Das ist entscheidend, denn die Edelmetalle sind in einem langfristigen Bullenmarkt. Diese "Experten" von den Banken wissen gar nichts, denn nicht nur Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis der Edelmetalle, viel mehr die Aktivitäten des preisdrückenden Goldkartells. Silber wird sich besser als Gold entwickeln, denn es ist historisch gesehen unterbewertet.

Biallo.at: Inflationsgespenst: Die Sorge vor Inflation – oder im übersteigerten Maße, einer Hyperinflation – gilt als einer der wichtigsten Kurstreiber für Edelmetalle. Kann es bei der aktuellen Zurückhaltung bei der Kreditvergabe durch Privatbanken und des schwachen wirtschaftlichen Gesamtumfeldes überhaupt zu einer übersteigerten Inflation kommen?

Eichelburg: Wir haben in der Eurozone derzeit reale Preissteigerungen über das Jahr gerechnet von ca. acht Prozent. In den USA sind es nach John Williams zehn Prozent. Die offiziellen Inflationsstatistiken sind reine Propaganda, um Sparer und den Bondmarkt ruhig zu halten und nicht zu viel für Pensionen und Gehälter auszugeben, Eigentlich müsste es alleine wegen der Inflation den sofortigen Bondcrash geben.
Der wichtigste Kurstreiber für Gold und Silber von Seiten der Investoren ist die Angst vor dem Untergang der Ersparnisse durch Inflation oder Crash. Eine Hyperinflation hat nichts mit Kreditvergabe zu tun, sondern mit der panikartigen Flucht aus der Währung. Diese kann jederzeit einsetzen. Diesesmal wird die Fluchtprimär in Gold gehen, daher die Goldpreisdrückung mit allen Mitteln.

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Biallo.at: Goldpreisdrückung: Adrian Douglas, Mitglied der GATA, hat sich bereits 2011 auf der Londoner Goldkonferenz ausgiebig zur Goldpreismanipulation geäußert. Ist an diesen immer wiederkehrenden Thesen einer Goldpreismanipulation wirklich was dran – und wie stark kann ein Kartell überhaupt Edelmetallpreise beeinflussen?

Eichelburg: Der Goldmarkt ist die wichtigste Front des Papiergeldsystems, die es mit allen Mitteln zu verteidigen gilt. Goldpreisdrückungen sind Legende, so etwa der London Gold Pool von 1968 oder die Preisdrückungen in 1979, als Jimmy Carter Fort Knox leeren liess. Alle Preisdrückungen sind irgendwann gescheitert. Auch die derzeitigen Preisdrückungen, die seit 2000 andauern, werden scheitern. Nur, diesesmal geht es ums Ganze, um das Überleben des Systems und dessen Eliten. Die Hauptaktivität der Preisdrückungen wird mit Derivaten wie Futures in New York und London gemacht,

Biallo.at: Leitzins: Viele Sparer warteten gestern mit Spannung auf die erste EZG-Sitzung in diesem Jahr. Eine weitere Leitzinssenkung  - für 2013 sind im Gespräch - blieben vorerst aus. Wäre theoretisch auch ein Null-Zins-Modell denkbar, und was wären die Folgen?

Eichelburg: Wir erinnern uns an 1979: zuerst haben die USA wie heute den Leitzins künstlich gedrückt und Gold verkauft, um die Konkurrenz zum Dollar zu eliminieren. Das halt alles nichts, die Flucht aus dem Dollar ins Gold wurde stärker. Dann musste man doch die Zinsen freigeben, der US-Leitzins stieg auf 20 Prozent, was eine schwere Rezession auslöste, die Jimmy Carter die Wiederwahl als US-Präsident kostete.
Es ist daher egal, was die EZB mit ihrem Leitzins macht, solange sie den Goldpreis kontrollieren kann. Wenn das nicht mehr geht, dann kommt der Systemcrash und der Leitzins muss massiv hinauf. Im Fall der schwedischen Wähungskrise 1992 auf 600 Prozent.

Leserkommentare
Kommentare können sich auf eine ältere Version des Artikels beziehen.
15.01.2013 10:27 Uhr - von Rolf Ernst
Neutralität des Urteils
Immer wenn sich Fachleute äußern sollte man sich fragen, ob sie selber ein Interesse an der empfohlenen Sache haben. Herr Eichelburg hat mir bisher noch kein Gold zum Kauf angeboten. Von den Banken habe ich dagegen jeden Tag irgendwas im Briefkasten oder Mailkonto.
14.01.2013 18:56 Uhr - von Stefan
an Franz Ferdinand
Selten so einen Blödsinn gelesen, wie von Ihnen Herr Franz Ferdinand. Wenn man schon keine Ahnung hat, sollte man den Mund halten.
14.01.2013 10:37 Uhr - von Franz-Ferdinand
Goldpreismanipulation
Eichelburg zu fragen, ob es eine Goldpreismanipulation gibt, ist wie wenn man den Papst frägt, ob es Gott gibt. Eichelburg gilt mehr oder weniger als Erfinder des "Kartells", deshalb meine ich, die Frage ist etwas unglücklich gewählt. Ich glaube allerdings, dass Eichelburg wesentlich mehr Angst vor einem Systemcrash und dem damit verbundenen Verlust seines Vermögens hat, als die "Eliten" selber.
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