Konkret ist die Kaufkraft des Euro zu Ostern 2009 rund zweiProzent höher als im Vorjahr. Denn „als eine der Folgen der Wirtschaftskrise haben einige Urlaubsländer in den letzten Monaten deutliche Abwertungen hinnehmen müssen, allen voran das Vereinigte Königreich, Ungarn und die Türkei,“ so der stv. Chefvolkswirt der Bank Austria Stefan Bruckbauer. Dies gilt auch für einige Länder, die nicht zu den Topdestinationen der Österreicher zählen, wie etwa Schweden, Rumänien oder Polen.
Ungarn so günstig wie noch nie
In Ungarn ist aufgrund der deutlichen Abwertung der Währung der Urlaubs-Euro erstmals seit drei Jahren mit einem Kaufkraft-Wert von 165 im Vergleich zu Österreich (mit dem Basiswert 100) wieder der höchste unter den Topdestinationen, gefolgt von der Türkei und Kroatien. Dann folgt bereits Großbritannien. „In England erhält man derzeit für 100 Euro Waren und Leistungen im Wert von 126 Euro, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Aufgrund der Abwertung des Pfund ist England so günstig wie noch nie“, so Bruckbauer.
USA als Verlierer bei der Urlaubskaufkraft
Am meisten verloren hat der Urlaubs-Euro heuer in den USA. Dieser ist dort rund 15 Prozent weniger wert als noch vor einem Jahr, allerdings bekommt man mit 115 noch immer mehr als in Österreich. Erneut weniger als in Österreich erhält man - unter den beliebtesten Destinationen - in Italien und vor allem in der Schweiz, trotz Abwertung in den letzten Wochen.
Anders als für die meisten Urlaubsländer in Europa führt die Abwertung des Euro gegenüber Asien oder Amerika heuer zu Ostern dazu, dass im Durchschnitt der Wert des Urlaubs-Euro in Übersee deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, insgesamt um 12 Prozent. „Für Überseereisende liegt der Wert des Urlaubs-Euros heuer deutlich niedriger, allerdings gibt es auch Ausnahmen wie Südamerika, Neuseeland oder Australien,“ so Bruckbauer.
Regionale Unterschiede
Die Ökonomen der Bank Austria weisen allerdings darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt. Einzelne Regionen, wie etwa London als Zentralregion, können davon abweichen. Das Preisniveau bezieht sich auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern, einzelne Produkte (speziell für Touristen) können davon deutlich abweichen. Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern soviel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau in Österreich zurückzuführen. Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre auch das Einkommensniveau geringer - wir könnten uns Urlaube oft gar nicht leisten, so die Bank Austria-Ökonomen.