Monat für Monat dokumentiert die Statistik Austria, dass die horrenden Treibstoffpreise Hauptpreistreiber der Inflation sind. Vom Staat ist hier allerdings keine echte Hilfe für die Verbraucher zu erwarten. Denn mehr als die Hälfte des Treibstoffpreises besteht aus Steuern, die der Staat erhebt und obendrein sorgt die Republik Österreich als Mit-Aktionär der OMV selbst für hohe Preise an den Tankstellen.
Und auch zu den hohen Strom- und Gaspreisen leistet der Staat selbst einen wesentlichen Beitrag, wie das Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) unmissverständlich feststellt. So halten die unabhängigen Wirtschaftsforscher fest, dass es in mangels einer entsprechenden Wettbewerbs- und Regulierungspolitik keinen gut funktionierenden Energiemarkt gibt. So ist zum Beispiel die starke Position der Energieversorgungsunternehmen der Länder und größeren Stadtwerke, die sich mehrheitlich in öffentlichem Eigentum befinden von der Liberalisierung unangetastet geblieben.
Mit einem Wort, der Staat selbst sorgt dafür, dass seine Bürger hohe Strom- und Erdgaspreise bezahlen müssen, weil es keinen funktionierenden Wettbewerb der Energieunternehmen gibt. Und die Wirtschaftsforscher mahnen den Staat, die marktbeherrschenden Energieversorgungsunternehmen endlich einer effektiven Missbrauchsaufsicht zu unterziehen. Bisher waren die diesbezüglichen Aktivitäten unzureichend und nicht geeignet, einen funktionierenden Wettbewerb sicherzustellen.
Und auch von der massiven Geldentwertung profitiert der Staat ganz wesentlich. Immerhin werden so die Milliardenschulden dank Inflation von Tag zu Tag real kleiner – das stimmt Politiker allemal fröhlicher als lästiges Sparen bei den Staatsausgaben. Immerhin wirkt Inflation wie eine heimliche Steuer, wird aber von den Steuerbürgern nicht als Abzocke des Staates wahrgenommen.
Und selbst am Bankschalter sitzt der Staat als Kassier dabei: Denn was an Steuern den Banken aufgelastet wird, landet in der Regel bei den Bankkunden in Form höhere Bankgebühren, auch wenn so mancher Politiker treuherzig versichert, die Banken werden diese Lasten schultern.
Die Verbraucher können sich gegen diesen finanziellen Aderlass nur durch Eigeninitiative schützen: Als Autofahrer gezielt nach Tankstellen mit den günstigsten Preisen suchen und dort tanken. Als Strom-und Gaskunden von teuren Anbietern zu billigeren Strom-und Gaslieferanten wechseln und auch bei den Banken zu jenen Kreditinstituten wechseln, die die günstigsten Konditionen bieten, was Gebühren und Zinssätze anlangt.
Nützen Sie Ihre Möglichkeiten. Die Kraft von hunderttausenden Verbrauchern ist beträchtlich, die Konsumenten müssen sie allerdings auch nützen.