Tagesgeld versus Festgeld Österreichs Banken im harten Zinsvergleich

Wer über kein Geld verfügt, hat Probleme - wer etwas auf der hohen Kante hat, ebenso. Zumindest diejenigen, die ihr Bankguthaben einfach auf einem bestehenden Sparbuch oder Girokonto belassen, anstatt beispielsweise übers Internet in Tagesgeld umzuschichten, müssen mit zum Teil erschreckend niedrigen Zinsen leben. Jahreszinsen von weniger als 0,2 Prozent sind auf klassischen Sparbüchern derzeit keine Seltenheit.

Im Gegensatz dazu gewinnen vor allem Online-Angebote an Attraktivität, wobei die Recherche von Biallo.at hier auch äußerst überraschende Ergebnisse ans Licht brachte. Tagesgeld bringt zwar bei der Livebank, die zur Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) gehört, 1,25 Prozent Zinsen. Weiter aufwärts geht es für Livebank-Kunden mit den Zinsen aber erst ab einer Bindung von zwölf Monaten - auf 1,35 Prozent. Dazwischen gibt es einen echten Durchhänger: Die Verzinsung für sechsmonatiges Festgeld mutet mit 1,0 Prozent fast schon kurios an.

Easybank bietet Tagesgeld mit 1,3 Prozent Zinsen

Auch bei der Easybank - einer Tochter der BAWAG P.S.K. - sind die Kunden besser beraten, wenn sie sich für das Tagesgeld entscheiden (1,3 Prozent p.a. , Produkt „Easy Zinsmax“). Wer hingegen mit dem Festgeld „Easy Geldmarkt“ auf einen höheren Ertrag spitzt, muss sich für ganze drei Jahre binden, um 1,4 Prozent Jahreszins zu bekommen. Unterhalb dieser Schwelle steigt man mit 0,5 Prozent für sechs Monate und 1,1 Prozent für zwölf Monate sogar schlechter als beim Tagesgeld aus.

Der Online-Broker Direktanlage.at lockt derzeit Neukunden mit 1,50 Prozent Zinsen für täglich fällige Einlagen. Dieses Tagesgeld-Angebot gilt jedoch nur für sechs Monate, danach fallen die Sparer auf die Konditionen für bestehende Kunden zurück (1,0 Prozent seit 01.04., davor 1,20 Prozent). Auch hier gilt, dass das Tagesgeld attraktiver ist als das Festgeld. Etwa schlägt sich eine dreimonatige Bindung nur mit 0,75 Prozent p.a. nieder.

Vakifbank und Denizbank bei Festgeld vorne

Geht es um auf ein Jahr gebundenes Festgeld, rittern ziemlich unangefochten zwei Banken mit türkischen Wurzeln um den ersten Platz. Während die Vakifbank mit 1,625 Prozent Jahreszinsen glänzt (Mindestsparsumme 5.000 Euro), kommt dicht dahinter das Online-Festgeld der Denizbank immer noch auf 1,60 Prozent (Mindesteinlage 1.000 Euro). Auf dem dritten Platz findet sich die Denzel Bank mit einem Zinssatz von 1,45 Prozent für zwölfmonatiges Festgeld wieder. Auch beim Tagesgeld müssen sich die Vakifbank und die Denizbank mit 1,125 Prozent und 1,30 Prozent Zinsen nicht verstecken.

Resümee: Ausschließlich Festgeld-Angebote oder nur Tagesgeld-Angebote zu vergleichen greift zu kurz. Gerade weil etliche Banken in Österreich für täglich fällige Einlagen mehr zahlen als für Einlagen mit Bindung, bietet es sich an, den Geldanlage-Vergleich von Biallo.at zu nutzen. Schon mit ein paar Mausklicks kann man die aktuelle Marktentwicklung verfolgen.