Während im zweiten Quartal 2012 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal wachsen konnte, sind die Aussichten des aktuellen Bank Austria Konjunkturindikators nach einem Einbruch im Juni nun erneut gesunken. „Der Rückgang auf minus 0,1 Punkte unterstreicht, dass die heimische Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter an Fahrt verlieren wird“, sagt Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.
Trotz schwierigen wirtschaftlichen Umfelds konnte sich die heimische Wirtschaft aufgrund ihrer hohen Wettbewerbsfähigkeit im ersten Halbjahr 2012 gut schlagen. Doch in den kommenden Monaten soll sich die Verschärfung der Rezession deutlich bemerkbar machen. Vor allem für die heimische Industrie und somit die Exportwirtschaft würden laut Prognosen die Rahmenbedingungen schlecht aussehen. Auch der private Konsum würde durch die zunehmende Verunsicherung der österreichischen Konsumenten aufgrund der anhaltenden Eurokrise leiden. Unter der Voraussetzung, dass die Politik durch eine Lösung der Eurokrise das Vertrauen in die Märkte der Eurozone gewinnen kann, schließt der Experte im vierten Quartal einen leichten Anstieg des BIP um 0,1 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal nicht aus.
Arbeitslosenrate: Anstieg von 6,7 auf 7,1 Prozent erwartet
Diese bevorstehende Stagnation wird sich jedoch auf dem Arbeitsmarkt deutlich bemerkbar machen. Die Beschäftigungsdynamik beginne sich bereits jetzt abzuschwächen und die Arbeitslosenzahlen zu steigen. „Im Jahresdurchschnitt 2012 werden um 17.000 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen sein als im Vorjahr“, so Bruckbauer: „Wir erwarten mittlerweile einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,1 Prozent nach 6,7 Prozent im Jahr 2011.“
Auch wenn die Prognosen der Bank Austria für 2013 ein Wachstum der heimischen Wirtschaft von 1,5 Prozent prognostizieren, wird dies nicht ausreichen um sich spürbar positiv auf die Situation am Arbeitsmarkt auszuwirken. Die erwartete Arbeitslosenrate liegt für 2013 bei 7,1 Prozent.