Verwunderlich, aber Realität: 42 Prozent der Österreicher sind die Niedrigzinsen für Sparkonten egal. Das zeigt eine aktuelle Studie der Erste Bank*. Das Gute dabei: Die Möglichkeiten, den Zinsertrag auf Sparguthaben entscheidend zu verbessern ist bei der Mehrheit der Österreicher beträchtlich.
Trotz bereits jahrelanger Niedrigzinsen sagen 42 Prozent der Bevölkerung in Österreich, dass sie ihr gesamtes Kapital ausschließlich auf ihren Sparbüchern lassen und überhaupt nichts unternehmen. 22 Prozent der Befragten haben sich zwar schon seit längerem über Alternativen informiert, aber noch nichts unternommen. 26 Prozent der Befragten haben allerdings bereits reagiert, und ihr Geld auch in alternative Investments umgeschichtet. Zehn Prozent der im Auftrag der Erste Bank Befragten konnten dazu gar keine Angabe machen.
Die Umfrageergebnisse zeigen wieder einmal , wie groß der Aufklärungsbedarf im Bereich der Finanzbildung ist. Immerhin sorgen Geldentwertung und Kapitalertragsteuer (KESt) dafür, dass jene Sparer, die auf die anhaltenden Niedrigzinsen bei Sparkonten nicht reagieren, real besonders viel Geld verlieren.
Wer die Zinsen für täglich fällige Sparguthaben beziehungsweise die Zinsen für gebundene Spareinlagen, die von den verschiedenen Banken angeboten werden, regelmäßig vergleicht, kann seine Zinserträge auf Sparguthaben durchaus kräftig steigern. Immerhin reicht die Bandbreite der Zinssätze für Gelder, die zwölf Monate gebunden werden, aktuell von 0,10 Prozent pro Jahr bis zu 1,60 Prozent pro Jahr, wie der Geldanlage-Vergleich von biallo.at zeigt. Und auch beim täglich fälligen Geld gibt es für Sparer ein breites Angebot, unter dem sie wählen können: Bei der Sparkasse Salzburg gibt es etwa 0,01 Prozent Sparzinsen pro Jahr während etwa MoneYou 1,20 Prozent Zinsen pro Jahr bezahlt.
Sparfreudigkeit erlahmt
Auch wenn 42 Prozent der Befragten die anhaltenden Niedrigzinsen hinnehmen, leidet doch die Sparfreudigkeit insgesamt: So gaben die Österreicher im zweiten Quartal 2015 an, in den kommenden zwölf Monaten rund 4.800 Euro sparen und veranlagen zu wollen. Das sind sechs Prozent weniger (5.100 Euro), als noch im zweiten Quartal vor genau einem Jahr. Im Jahr 2011 lag der erwartete Sparbetrag zur selben Zeit noch bei 5.670 Euro.
Wenn Sie zu den 42 Prozent in Österreich gehören, die die anhaltenden Niedrigzinsen bisher passiv erduldet haben, dann lade ich Sie ein, bei all Ihren Konten zu prüfen, ob Sie Zinssätze erhalten, die im Spitzenfeld liegen oder ob Ihre Konten besonders schlecht verzinst sind und Sie daher Ihre Zinserträge spürbar verbessrern können. Und überlegen Sie, ob Sie einen Teil Ihrer Ersparnisse auch in Fonds oder Aktien investieren können, um Ihre Zinserträge zu verbessern. Viel Erfolg dabei für Sie und Ihre Geldanlagen.
*Zum Studiendesign: Integral hat 1.000 ÖsterreicherInnen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren) mittels telefonischen Interviews nach ihren geplanten Spar- und Anlageformen sowie ihrem Finanzierungsbedarf gefragt. Die Befragung fand im 2.Quartal im Zeitraum von 8.5.-25.6. 2015 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Vergleichswerten um Zahlen aus dem gleichen Quartal des Vorjahrs.
Bitte folgen Sie mir auf Twitter: @fraslerwin