Im Vergleich zum Jahresbeginn zeigt sich ein verstärkter Trend bei Gold und Immobilien: Die Goldanlage ist von 8,0 auf 11,0 Prozent und Immobilien von 11,0 auf 13,0 Prozent gestiegen. "Man sollte trotzdem immer darauf achten, dass man finanziell breit aufgestellt ist", so Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank. "Alles auf eine Karte zu setzen wäre ein fataler Fehler."
Die durchschnittliche Höhe des veranlagten Kapitals der Österreicher ist leicht im Steigen begriffen. War das durchschnittliche Veranlagungsvolumen im ersten Quartal noch rund 5.460 Euro, so sind es aktuell 5.670 Euro. Diese Summe bezieht sowohl auf bestehende als auch auf geplante Veranlagungen in den nächsten 12 Monaten.
So wird das Geld ausgegeben
Wenn es ums Geld ausgeben geht, so hat sich im Vergleich zum Jahresanfang nichts verändert: 31 Prozent haben in den nächsten 12 Monaten größere Anschaffungen wie Wohnungskauf, Autokauf oder Erneuerung der Einrichtung geplant. 83 Prozent (erstes Quartal 2011: 85 Prozent) wollen das mittels eigenen Ersparnissen finanzieren, 14 Prozent (erstes Quartal: 15 Prozent) wollen sich dazu einen Kredit aufnehmen. Die Höhe des geplanten Kredits beziffern die Österreicher mit etwa 62.000 Euro, das sind 8.200 Euro weniger als noch im ersten Quartal.
So sehen die Inflationserwartungen aus
Vier von zehn Österreichern sehen keinen Inflationsanstieg. Aktuell befindet sich die Inflation in Österreich mit 3,3 Prozent auf relativ hohem Niveau. Die EZB hat die Leitzinsen auf 1,5 Prozent angehoben um rechtzeitig die mittelfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone nahe bzw. unter 2,0 Prozent zu verankern. Dennoch sind die Österreicher skeptisch, was die weitere Entwicklung angeht: 61 Prozent rechnen mit steigender Inflation in den nächsten 12 Monaten, 1/3 glaubt dass sie in etwas gleich bleiben wird und 9,0 Prozent erwarten sogar niedrigere Inflationsraten.
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"Wir werden auch oft von Kunden besorgt auf die Inflationsentwicklung angesprochen", so Bosek. Aktuell empfiehlt die Erste Bank Sparbücher mit kurzen Laufzeiten um von weiteren Sparzinserhöhungen profitieren zu können. Wer aber jetzt von steigenden Inflationsraten ausgeht, kann sich z.B. mit einer inflationsgebundenen Anleihe absichern.
Österreichs Wirtschaft auf Expansionskurs
Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich verläuft weiter positiv. Im ersten Quartal wuchs die heimische Wirtschaft um 0,9 Prozent. Für das gesamte Jahr 2011 wird von den heimischen Wirtschaftsforschern ein Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) von rund 3,0 Prozent prognostiziert. Das ist deutlich mehr, als im europäischen Durchschnitt (Prognose EU-27: 2,0 Prozent).
Die EZB wird den Leitzins möglicherweise im November noch einmal um 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent anheben. Dann werden im kommenden Jahr auch die Spar- und Kreditzinsen weiter steigen. "Wir empfehlen deshalb aktuell den Sparbuchsparern, sich maximal auf ein Jahr zu binden", so Bosek. Außerdem ist bei diesem Zinsniveau ein guter Zeitpunkt für ertragreichere, aber dennoch sichere Veranlagungsformen.
Kreditzinsen steigen
"Uns ist bewusst, dass das Vertrauen in Wertpapiere gerade jetzt wieder stark leidet. Alles pauschal zu verteufeln wäre aber ein Fehler", meint Bosek. Durch die Zinserhöhung der EZB wird zwar der Inflation entgegengewirkt, dennoch werden die kurzfristigen Sparzinsen nach Abzug der Kapitalertragssteuer nicht so schnell über der noch relativ hohen Inflation liegen. Auf der Kreditseite befinden sich die Zinsen aktuell auch schon im Steigen. Im historischen Vergleich sind Kredite zwar noch immer billig, dennoch sollte man jetzt schon an die Zukunft höherer Zinsen denken: "Ein Zinscap oder eine Fixzinsvereinbarung empfehlen wir nach wie vor", erklärt Bosek.