18 Händler und Analysten gehen von einem fallenden Goldpreis innerhalb der nächsten Wochen aus, 14 rechnen mit einem Anstieg, vier weitere äußern sich dazu bei einer Umfrage des Finanznachrichtenmagazins Bloomberg neutral.
Gold könnte 2013 den ersten jährlichen Verlust seit dem Jahr 2000 ausweisen, da Anleger Geld in den Aktienmarkt umschichteten, der auf historische Höchststände klettert. Denn die Zuversicht, in Aktien zu investieren, erlebt durch die Erholung der US-Wirtschaft einen neuen Höhenflug.
Der zuvor so begehrte „sichere Hafen“ erscheint nun für immer mehr Investoren entbehrlich zu werden - eine Umschichtung des Kapitals in die Aktienmärkte ist die logische Folge. Auch die Mittelabflüsse aus Gold-Fonds gelten als Belastungsfaktor für das Edelmetall. Tatsächlich flossen alleine aus dem amerikanischen Gold-Fonds SPDR Gold Trust seit dem 21. Mai über 20 Tonnen Gold ab. Seit Jahresbeginn flossen sogar fast 350 Tonnen ab.
Indiens Nachfrage eindämmen
In Indien, dem weltweit größte Importeur des Edelmetalls, steigt vor allem zu religiösen Festen und in der Hochzeitssaison die Nachfrage nach Gold enorm an. Viele Inder, besonders in ländlichen Gebieten, wo Banken rar sind, kaufen Gold in Form von Schmuck, Barren oder Münzen, um sich vor Inflation zu schützen. Die Goldimporte sind jedoch wesentlich für das wachsende Leistungsbilanzdefizit des Landes verantwortlich, da die Importe die Exporte stark übersteigen.
Goldimporte um 75 Prozent reduziert
Laut Informationen des indischen Finanzministeriums gegenüber Bloomberg haben diese Maßnahmen bereits deutlich Wirkung gezeigt. Demnach hat sich die Importaktivität Indiens deutlich abgeschwächt. So hat sich der tägliche Goldimport Indiens aus dem Ausland in den 14 Tagen bis zum 7. Juni gegenüber den 13 Tagen bis zum 20. Mai um stolze 75 Prozent verringert.