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Serie: Hypo Alpe Adria - Teil II
 
09.12.2014

Serie: Hypo Alpe Adria - Teil II Was der Untersuchungsbericht verschweigt

Von Rainer Sommer
Haider übernimmt das Ruder. Mit der Landesgarantie im Rücken macht sich die Hypo dazu auf, den Balkan als Markt zu entdecken.
Serie: Hypo Alpe Adria - Teil II Was der Untersuchungsbericht verschweigt
Im Jahr 2000 fand sich Jörg Haider in einer einzigartigen Position. Zehn Jahre lang hatte er die verzopfte patriotisch-liberale Honoratioren-Partei FPÖ von Wahlsieg zu Wahlsieg geführt, jetzt regierte er selbst in Kärnten, während seine „Buberlpartie“ gerade in Wien in der Regierung eintrat. Hochintelligent und charismatisch wie kein Zweiter verehrte ihn seine Partei dafür wie einen Heiland, der nun allerdings vor der Aufgabe stand, umsetzen zu müssen was er versprochen hatte. Und was er dazu stets benötigte, war Geld, das er sich nun dort holte, wo es war – bei „seiner“ Hypo Alpe Adria.

Hypo Alpe Adria: Landesgarantie ersetzt Kapital

Denn auch die Hypo fand sich in einer Ausnahmesituation. So hatte sich am Balkan gerade ein Markt eröffnet, wo die Menschen bislang keinen Zugang zu modernen Finanzprodukten hatten und nun erstmals die Chance bekommen sollten, sich Autos zu leasen oder einen Hypothekarkredit zu erhalten. Einer kapitalstarken Bank boten sich folglich enorme Chancen, die die HAA aus Mangel an Kapital freilich nicht in großem Umfang hätte wahrnehmen können, hätte Haider nicht alle Risiken übernommen. Während die Hypo ihre Balkan-Investitionen dank Landeshaftung deutlich günstiger refinanzieren konnte als ihre Konkurrenz und am gesamten Balkan zum Machtfaktor wurde, erhielt das Land nun zunehmend üppige Haftungsprovisionen und Gewinnbeteiligungen.

Hypo Alpe Adria: Der Balkan wird geplündert

Das hätte auch funktionieren können, hätte die Hypo sich auf solide Bankgeschäfte konzentriert anstatt im heißesten Spiel mitzuspielen, das gespielt wurde: der Neuverteilung der besten Immobilien und Industriebetriebe. Das erforderte stets eine Kooperation mit lokalen Geschäftemachern und der Politik, wobei die Politik einen günstigen Preis und bei Immobilien oft eine spätere Umwidmung auf wertvollere Nutzungsarten sicherstellten, während andere oft nur Ideen und Beziehungen beisteuerten. Die Hypo finanzierte den Deal, was auch die Bestechungsgelder an die Politik umfasste, die großen Profite gingen oft aber nicht an die Hypo, sondern an Mitarbeiter, die sich bei den profitabelsten Geschäften über Strohmänner selbst beteiligten. Damals rühmte sich die Hypo „schlanker Strukturen“, was anscheinend bedeutete, dass bei jedem größeren Geschäft Kulterer und/oder Striedinger informiert waren, die dann letztlich bestimmten, wer sonst noch beteiligt würde. Das waren nicht selten sie selbst oder Freunde Haiders, oft auch andere Mitarbeiter oder Hypo-Investmentvehikel, mit denen die Bank ihr wohlhabendes Wörthersee-Publikum verwöhnen wollte.
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Hypo Alpe Adria: Blut, Diamanten und ein schwarzer Aktenkoffer

Dadurch kam die Bank freilich auch mit weniger angenehmen Zeitgenossen in Kontakt. So wurde die Polizei im Jänner 2005 in die Wohnung des Leiters des Hypo-Treasuries Christian Rauscher gerufen, den sie dort auch schwer verletzt und blutverschmiert samt einem schwarzen Aktenkoffer vorfand. Der Sohn eines Ex-Landes-Finanzchefs und Hypo-Aufsichtsrates aus der SPÖ, der die Liquiditätssteuerung der Hypo verantwortet, gab an „von Kroaten überfallen“ worden zu sein. Am nächsten Tag änderte er jedoch seine Aussage, was damit zusammenhängen könnte, dass noch während sich die Polizei in der Wohnung befand Kulterer samt Hypo-Sicherheitschef Albert Stangl aufgetaucht war, einem Ex-Polizisten, der noch mehrmals als Hypo-Mann fürs Grobe aktenkundig werden sollte. Während unbekannt ist, ob und wie sie Rauscher nun „zur Vernunft“ gebracht hatten, ist auch unbekannt, was sich in dem Koffer befand. Denn den hatte Kulterer unter Verweis auf das Bankgeheimnis an sich genommen, was Zeitungen seither spekulieren lässt, dass sich darin die gestohlenen Diamanten des kroatischen Ex-Generals und Hypo-Kunden Vladimir Zagorec befunden hätten. Am nächsten Tag berief sich Rauscher jedenfalls auf eine „psychische Ausnahmesituation“, in der er sich „die Verletzungen selbst beigebracht“ hätte. Wenig später war die Geschichte eingeschlafen und schon im Mai hatte die Hypo Grund zum feiern, als sie in der „European Banking Study 2004“ des deutschen Beratungsunternehmens zeb/rolfes.schierenbeck.associates zur profitabelsten Bank Österreichs erklärt wurde.

Hypo Alpe Adria: Cash im Lear-Jet über Klagenfurt nach Lichtenstein

Was die Zeitungen damals nicht wussten: Die Hypo hatte sich zur Schwarzgeld-Drehscheibe entwickelt, die Koffer voller Bargeld im Lear-Jet über Klagenfurt und Lichtenstein verschob und dazu in einem kleinen Schlösschen sogar eine diskrete Bankfiliale samt Kassenschalter betrieb. Unbekannt war auch, dass Rauscher gerade mit schief gelaufenen Swap-Geschäften mehr als 300 Millionen Euro verzockt hatte. Jahre später sollte er zudem der erste Insider sein, der öffentlich über diese Praktiken der Hypo auspackte – davon aber mehr im nächsten Teil dieser Serie.
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