Jenseits von Staatsanleihen kann man in diesen Ländern in Unternehmensanleihen, die am gesamten EMD-Universum bereits einen Anteil von 35 Prozent haben, investieren. Rund zehn Prozent aller EMD notieren in Hartwährungen (US-Dollar oder Euro) und bieten somit eine attraktive Anlagemöglichkeit – nicht zuletzt, weil es sich dabei um ein rasch wachsendes Marktsegment handelt.
Dynamisches Wachstum
Während in den entwickelten Ländern die Rezessionssorgen wachsen, profitieren „Emerging markets“ wie China, Indien, Brasilien, Russland, Mexiko, Südkorea, Indonesien und Taiwan von einem dynamischen Wachstum, einer günstige Bevölkerungsentwicklung sowie gesunden Staatsfinanzen, die auf einer disziplinierten Geld- und Fiskalpolitik, starken Exporten und soliden Leistungsbilanzen basieren. Zudem haben viele Länder in aufstrebenden Weltregionen ihre Rechnungslegungsstandards, den aufsichtsrechtlichen Rahmen und die Transparenz verbessert und die Unternehmen aus diesen Ländern erlangen durch den Ausbau ihres Geschäfts immer häufiger globale Bedeutung.
Bonität & Rendite = Chancen
Somit haben in Schwellenländern ansässige Unternehmen mittlerweile Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten, indem sie die Staatsanleihen ihrer Herkunftsländer als Orientierungswert zur Bepreisung eigener Titel nutzen. Die Bonität und das Ausfallsrisiko der EMD-Unternehmensanleihen bessern sich zunehmend, was sich in immer geringeren Risikoaufschlägen niederschlägt. Als Messgröße dient der JP Morgan Corporate Emerging Bond Index. „Ende April 2012 betrug die Bruttorendite dieses Index 4,28 Prozent. In den letzten fünf Jahren generierte er mehr als neun Prozent Rendite auf Jahresbasis,“ erklärt Roy Scheepe, Client Portfolio Manager für EMD-Strategien bei ING Investment Management.
Langfristiges Investment
EMD-Corporate Bonds eignen sich vor allem für langfristig orientierte Anleger, die ihr Risiko streuen wollen: „Wir glauben, dass ein diversifiziertes Portfolio über Länder und Sektoren hinweg – wie in unserem Investment Fonds – die bevorzugte Lösung für Investoren ist, um langfristig profitieren zu können. Derzeit sind wir übergewichtet in den Sektoren Öl, Gas und Metalle, Bergbau und untergewichtet im Consumer-, Versorgungs-Sektor,“ sagt Scheepe. In den Portfolios der einschlägigen Investmentfonds finden sich teils bekannte Namen wie der russische Energiegigant Gazprom, die Bank of China oder der mexikanische Baustoffkonzern CEMEX. Nicht zu übersehen ist allerdings ein immer noch schlummerndes politisches Risiko dieser Anlageklasse, wie Scheepe ausführt: „Das politische Risiko ist einer der Faktoren, die wir sehr detailliert und auf einer kontinuierlichen Basis mit so genannten Länder-Score-Cards erforschen und beurteilen. Die Höhe des politischen Risikos variiert je nach Land und im Laufe der Zeit.“