Die neue Bankenunion der Europäischen Union sorgt dafür, dass sich der Staat als Beschützer der Sparer verabschiedet. Auch in Österreich, das wie alle anderen EU-Mitgliedsländer eine entsprechende EU-Richtlinie umsetzen muss, die heuer beschlossen worden ist.
Erwin J. Frasl, Herausgeber biallo.at: "Es gibt Überlegungen, im Zuge der Neuordnung der Einlagensicherung, anonyme Sparbücher nicht mehr durch die Einlagensicherung zu schützen".
Pro Person und Bank sind mit dem System der gesetzlichen Einlagensicherung in Österreich bis zu 100.000 Euro an Spareinlagen geschützt. Mit ihren Einlagensicherungssystemen versprachen die Kreditinstitute im Falle einer Bankenpleite, die Spareinlagen bei einer Pleitebank gemeinsam pro Person bis zu 50.000 Euro zu sichern. Für die restlichen Spareinlagen bis zu 50.000 Euro garantierte die Republik Österreich die Auszahlung der Sparguthaben.
Spareinlagen: Staatlicher Schutzschirm wird fallen
Im Zuge der Umsetzung der Bankenunion wird dieser staatliche Schutzschirm künftig wegfallen. Um die Sicherheit von Spareinlagen dennoch zu gewährleisten, müssen die Kreditinstitute im Zuge der Bankenunion selbst ausreichende finanzielle Reserven in Sicherheitseinrichtungen aufbauen, um den Schutz der Spareinlagen mit eigener Kraft zu stemmen. Damit müssen auch die Banken in Österreich die bestehenden Sicherheitseinrichtungen der fünf Banksektoren systematisch mit so viel Geld ausstatten, dass damit die Sparer ausreichend geschützt werden können. Innerhalb von zehn Jahren sollen so 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen in den Einlagensicherungssystemen von Raiffeisen, Sparkassen, Volksbanken, Landes-Hypothekenanstalten und Banken aufgebaut werden.
Spareinlagen: Bonität einer Bank gewinnt an Bedeutung
Für Sparer wird es daher zunehmend wichtiger, sich
ergänzend zu den Sparkonditionen wie Zinssatz oder Gebühren auch über die Bonität einer Bank bzw. eines Bankensektors besonders sorgfältig zu informieren. Schon jetzt garantieren manche Banken in Österreich ihren Sparern ja nicht nur den Schutz einer Spareinlage pro Person bis zu 100.000 Euro, wie überall in den Mitgliedsländern der Europäischen Union, sondern sie versprechen darüber hinaus den hundertprozentigen Schutz einer Spareinlage.
Mein Tipp für Sie: Prüfen Sie in nächster Zeit, ob Sie noch anonyme Sparbücher besitzen. Denn es gibt Überlegungen, im Zuge der Neuordnung der Einlagensicherung,
anonyme Sparbücher nicht mehr durch die Einlagensicherung zu schützen. Falls der Schutz durch die Einlagensicherung für Sie wichtig ist, dann wandeln Sie Ihr anonymes Sparbuch rechtzeitig in ein legitimiertes Sparkonto um.