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Inflation, Schuldenschnitt, Bankenranking
 
19.08.2013

Inflation, Schuldenschnitt, Bankenranking Gibt es eine automatische Enteignung der Sparer?

Von Wolfgang Thomas Walter
Trotz positiver Konjunkturdaten in Europa warnen Ökonomen vor der Inflationsfalle und einem möglichen Schuldenschnitt in den Krisenländern. Walter K. Eichelburg mit aktuellen Einschätzungen - auch zum Goldpreis.
Inflation, Schuldenschnitt, BankenrankingGibt es eine automatische Enteignung der Sparer Finanzportal Baillo.at
Wie geht es ökonomisch weiter in der Eurozone?

Biallo.at: Vergangene Woche übersprang die gesamteuropäische Wirtschaftsleistung erstmals seit längerem die Inflationsschwelle. Lichtblick oder Augenwischerei?

Walter K. Eichelburg: Lug und Trug. Die reale Inflation in der Eurozone liegt bei sieben bis acht Prozent jährlich. Diese müssten man vom "Wachstum" abziehen, damit wären alle Staaten in einer Rezession, was sie ja real auch sind. Das wird derzeit nur übertüncht durch billigen Kredit.

Biallo.at: Die deutsche Bundesregierung will von einem Schuldenschnitt in Griechenland weiter nichts wissen. Dabei ist er längst so gut wie sicher. Nach den Banken träfe es dieses Mal den Steuerzahler – und zwar hart. Rechnen sich die Euro-Retter die Lage nur schön?

Eichelburg: Vergesst den Schuldenschnitt vor oder nach der Bundestagswahl. Es kommt eine Währungsreform in der gesamten Eurozone, den USA und einigen anderen Staaten. Vermutlich noch im September 2013. Dabei gibt es automatisch gewaltige "Schuldenschnitte", sprich, die Enteignung der Sparer.

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Biallo.at In einem Focus-Interview sieht der Ex-BDI-Chef Hans-Olaf Henkel die Währungsunion unweigerlich in eine Inflationsfalle laufen. Nun gibt es neben Ökonomen auch durchaus Politiker, die wissen, was hinter den Kulissen abläuft, etwa Friedrich Merz. Warum wagen es so wenige aktiv gegen diese „Einheits-Euro-Politik“ Front zu machen?

Eichelburg: Hals-Olaf Henkel hat offenbar den Job des Warners. Die Inflationsfalle bedeutet nichts anderes, dass einmal die Zinsen wegen der Inflation hoch müssen. Dann kommt ein hyperinflationärer Crash oder eine Währungsreform. Währungsreformen kündigt man nicht offen an, sondern bereitet sie geheim vor. damit die Sparer nicht flüchten können. Seit 2011 geben Politik-Insider in ihren Runden schon die Empfehlung zum Goldkauf weiter, nach Aussen dringt natürlich nichts. Nach der Währungsreform braucht man neue Politiker, warum jetzt schon etwas tun? Die derzeitigen Politiker werden ohnehin gerade schon diskreditiert, siehe den NSA-Skandal. Das gehört auch zur Vorbereitung der Währungsreform.

Biallo.at: Erstmals steht, laut dem renommierte Fachmagazin "The Banker", eine chinesische Bank an der Spitze der weltweit 1.000 besten Banken. Spanische Banken versenkten seit Ausbruch der Krise 73 Milliarden Euro. Was sagen solche Rankings für Sparer überhaupt aus?

Eichelburg: Diese Rankings sagen gar nichts. Auch China wird seine Währungsreform haben müssen, denn die faulen Schulden sind dort mindestens gleich hoch wie im Westen. Es gibt dort ganze Geisterstädte, neu gebaut, aber leer.

Biallo.at: An den Rohstoffbörsen geht es meist um den Goldpreis. Könnte sich dies nicht als Fehler erweisen, wie die vergangenen Tage gezeigt haben? Denn der Preis für die Feinunze Silber erholte sich zuletzt weitaus deutlicher als der Goldpreis.


Eichelburg:
Silber bietet eindeutig mehr Potential als Gold. Das Gold:Silber-Verhältnis liegt derzeit bei etwa 60:1. Historisch war 15:1 üblich. Ich erwarte 10:1, sobald diese Preise frei von Manipulation sind. Das heisst, Silber wird 6 mal mehr als Gold im Preis steigen. Gold wird so teuer werden, dass sich die Masse dieses nicht mehr leisten kann. So wird man etwa in der kommenden Depression zumindest in der Unterschicht ein Jahr für eine Unze Gold arbeiten müssen, einen Monat für eine Unze Silber.

Vielen Dank für das Gespräch!

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