„Es überrascht uns, dass sich bei dieser Aktion sogar ein Drittel der Beschwerdeführer der Klage angeschlossen haben“, zieht Dr. Peter Kolba, Leiter des Bereichs Recht im
Verein für Konsumenteninformation (VKI), Bilanz. In der Vergangenheit hatte sich bei Sammelklagen im Durchschnitt jeweils nur ein Viertel der Geschädigten beteiligt. Rund 700 Beschwerdeführer gaben an, Deckung durch eine Rechtsschutzversicherung zu haben. Dadurch beteiligen sie sich nicht an der Sammelklage. „Weitere Beschwerdeführer haben sich womöglich der Sammelklage von
Advofin angeschlossen“, so Kolba. Denn auch der österreichische Prozesskostenfinanzierer Advofin hat Klagen angekündigt. Anders als der VKI will sich Advofin nicht nur beim AWD schadlos halten, sondern fordert auch Schadenersatz von Immofinanz und Immoeast, so Advofin-Vorstand Franz Kallinger.
Klage beim Handelsgericht Wien
„Wir werden nun die Fälle der Teilnehmer an der Sammelklage gegen den AWD rasch klagsreif machen und die erste Welle der geplanten Sammelklagen noch im Mai oder Juni 2009 beim Handelsgericht Wien einbringen“, erläutert Kolba vom VKI die weitere Vorgangsweise. „Dabei werden wir beweisen, dass der AWD systematisch und unter Ausnutzung der Bedingungen eines Strukturvertriebes Immobilienaktien an konservative Anleger – als eine Art Ersatz für das Sparbuch – verhökert hat und dabei das typische Risiko von Aktien bewusst verschwiegen wurde.“
Für den AWD ist die VKI-Aktion noch immer eine "Hexenjagd gegen ein renommiertes Unternehmen", wehrt sich AWD-Geschäftsführer Kurt Rauscher gegen entsprechende Vorwürfe der Konsumentenschützer.