Die meisten Anleger investieren deshalb mehr in vermeintlich risikolose Anlagen wie Gold, Immobilien, Anleihen oder Bargeld. Dabei eine attraktive „reale“ Rendite zu erzielen, ist eine besondere Herausforderung geworden.
Für den Anleger ist die Entwicklung der Inflationsrate von zentraler Bedeutung, da sie den Wert der meisten Finanzvermögenswerte erodiert. Deshalb sind in einem inflationären Umfeld Sachwerte (Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Edelmetalle)g vorzuziehen. Die Ertragserwartung vieler Anlageformen ist in letzter Zeit gesunken, hauptsächlich aufgrund fallender Zinsen und niedrigere Renditen von Staatsanleihen. Auch die Risikoeinschätzung hat sich verändert. Die Wichtigkeit einer nachhaltigen und sicheren Einkommensquelle nimmt zu.
Die Kapitalanleger werden sich voraussichtlich auch zukünftig sowohl neuen Risiken und Unsicherheiten stellen müssen. Eine naheliegende Option für das eigene Wertpapierdepot ist daher die Beimischung von Unternehmensbeteiligungen – sprich Aktien. Unternehmen mit einer nachhaltigen Dividendenpolitik und einem soliden Gewinnwachstum bieten sowohl ein regelmäßiges Einkommen also auch eine Pufferwirkung in fallenden Märkten.
In schwierigen oder volatilen Märkten bieten Unternehmen, die regelmäßig eine Dividende ausschütten, bessere Renditechancen als diejenigen, die keine Ausschüttungen vornehmen. Und auch im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen punkten Dividendenstrategien. Schließlich erreichen ihre Renditen mit 4,0 bis 5,0 Prozent einen deutlich höheren Wert als langfristige Staatsanleihen, die teilweise unter 2,0 Prozent rentieren.
In der Regel sind Unternehmen, die regelmäßig eine Dividende ausschütten, stabiler aufgestellt. Sogar in wirtschaftlich schlechten Zeiten lassen sie die Dividende nicht ausfallen. Experten erwarten, dass die Nachfrage nach Dividendenwerten in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Entscheidend für den Erfolg einer Dividendenstrategie ist letztlich die Selektion der Unternehmen.
Nur bestens aufgestellte Gesellschaften, deren Geschäftskonzept nachhaltig funktioniert, bieten auf lange Sicht nachhaltige Dividenden und damit einen echten Stabilitätsvorteil. Dafür muss jedes Unternehmen individuell bewertet werden, nicht nur mit Blick auf die Dividende an sich. Ausschüttungsquote und -nachhaltigkeit spielen in der Titelauswahl eine gewichtige Rolle. Um diese Komponenten beurteilen zu können, bedarf es einer eingehenden Analyse der Fundamentaldaten des Unternehmens und seines Managements. Wenig erfahrene Kapitalanleger überlassen die Entscheidung lieber Spezialisten, die sowohl den Markt als auch die einzelnen Titel besser kennen und vielversprechende Aktien geschickt in einem Portfolio zusammenführen können.
Daher sind Aktienfonds für die Mehrzahl der Anleger ein absolut brauchbares Vehikel, um ihr Kapitalvermögen langfristig sinnvoll zu diversifizieren.
Josef Tratter
Josef Tratter ist seit 1981 bei der Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG beschäftigt und seit 1999 verantwortlicher Leiter der Vermögens- und Finanzplanung. Josef Tratter ist auf Grund seiner langjährigen Praxis – vor allem in der Privatkunden-Betreuung – Experte für alle Fragen im Bereich der Anlage- und Vermögensberatung. Die umfassende Finanzplanung und insbesondere auch die Planung von Vermögensübertragungen im Privatbereich zählen ebenfalls zu den Schwerpunkten seiner Tätigkeit. Neben seinem Engagement in der hausinternen Mitarbeiterschulung ist Josef Tratter als Trainer der Volksbanken-Akademie in Wien für die Aus- und Weiterbildung zahlreicher Volksbanken-MitarbeiterInnen in ganz Österreich zuständig. Als Gastautor schreibt er regelmäßig für verschiedene Printmedien Anlage- und Finanztipps sowie Markt- und Börsenkommentare.