Aurel Schubert, Direktor der Hauptabteilung Statistik, unterstreicht, dass das Sparbuch als das traditionsreichste Veranlagungsinstrument für das Geldvermögen der Österreicher seine besondere Bedeutung mit einem Anteil von rund 36 Prozent verteidigt hat“. Bemerkenswert auch folgende aktuelle Ergebnisse der OeNB-Statistik für das erste Halbjahr 2009:
- 7,1 Milliarden Euro oder rund 80 Prozent der gesamten Geldvermögensbildung der privaten Haushalte in Höhe von 8,7 Milliarden Euro flossen im ersten Halbjahr 2009 in Bargeld und täglich fällige Einlagen bei inländischen Banken. Dabei nahmen Privatanleger auch Umschichtungen zwischen den einzelnen Bindungsfristen vor. Seit Ausbruch der Finanz¬krise flossen damit in Bargeld- und Einlagenbestände 25,1 Milliarden Euro oder knapp 70 Prozent der gesamten Geldvermögensbildung.
- Börsennotierte Aktien wurden seit der Verschärfung der Finanzkrise antizyklisch gekauft. Sowohl im vierten Quartal 2008 als auch im ersten Quartal 2009 kauften österreichische Anleger vor dem Hintergrund fallender Kurse Aktien im Ausmaß von netto 0,8 Milliarden Euro, während sich das Kaufinteresse im zweiten Quartal 2009 bei steigenden Kursen abschwächte. Seit Ausbruch der Finanzkrise Mitte 2008 erwarben österreichische Privatanleger Aktien um insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von vier Prozent der gesamten Geldvermögensbildung.
- Private Haushalte hielten damit Mitte 2009 ein Geldvermögen von 429,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,6 Prozent seit Ende 2008. Rund 40 Prozent dieser Finanzanlagen hatten eine Laufzeit bzw. Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Dazu zählen neben Bargeld und gebundenen Einlagen auch Geldmarktpapiere, Geldmarktfonds bzw. verzinsliche Wertpapiere dieser Laufzeitkategorie.
- Im ersten Halbjahr 2009 gab es per Saldo keine Neuverschuldung der privaten Kreditnehmer. Während Wohnbaukredite mit sehr moderaten Wachstumsraten stiegen, wurden sowohl Konsumkredite als auch sonstige Kredite per Saldo getilgt.
- Die Kreditverschuldung der österreichischen Haushalte betrug Ende Juni 2009 143,1 Milliarden Euro. Sie ging damit gegenüber Ende 2008 um 0,9 Prozent zurück. Wohnbau¬kredite repräsentierten mit einem aushaftenden Volumen von 93,9 Milliarden Euro einen Anteil von rund 65 Prozent. Vom gesamten Kreditvolumen waren 43,4 Milliarden Euro endfällig, davon rund 70 Prozent in Kombination mit Tilgungsträgern.