„Falsch! Die Ökologisierung liegt in der Mittelverwendung!“ Das kommt uns irgendwie bekannt vor.... Richtig! Das war auch die Rechtfertigung für die letzte Mineralölsteuererhöhung Mitte 2007 (um drei Cent bei Benzin und fünf Cent bei Diesel) zwecks Dotierung des neugeschaffenen „Klimafonds“. In einem Rechnungshofbericht ist nachzulesen, wo das Geld dann wirklich gelandet ist.
Die neuen, zusätzlichen (!) Zuschläge zur NoVA (50 statt bisher 25 Euro pro Gramm bei über 180 Gramm CO², 75 Euro ab 220 Gramm) gehen zwar grundsätzlich in die richtige Richtung (Verteuerung des Kaufs von Fahrzeugen mit hohem Spritverbrauch), die gesamte NoVa ist aber so kompliziert (die Richtlinien für die Finanzämter umfassen 112 Seiten!), dass sie keinen Lenkungseffekt hat.
Warum stellt man das NoVA-System nicht auf fixe Beträge (z.B. 5.000 Euro Malus bei so und soviel Gramm CO²) um und lässt diese den Autokäufer zwecks Verdeutlichung eventuell sogar extra einzahlen, damit es so richtig weh tut? Die damit verbundene Bürokratie würde sich im Computerzeitalter in engen Grenzen halten.
Ökologisierung der motorbezogenen Versicherungssteuer als Chance
Wie wäre es mit einer Ökologisierung der motorbezogenen Versicherungssteuer (besser bekannt als Kfz-Steuer)? Indem man beispielsweise die derzeitige rein leistungsbezogene Berechnungsbasis in eine Leistungskomponente und in eine CO²-Komponente spaltet? Mehr Leistung eines Verbrennungsmotors heißt heute nicht automatisch mehr Verbrauch – und umgekehrt.
Oder mit einer Garantie der Steuerbegünstigung für Fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen (Erdgas, Strom, etc.) auf zehn Jahre wie in Deutschland? Gasfahrzeuge sind längst ausgereift, umweltfreundlicher und im Betrieb deutlich billiger. Es kauft sie nur keiner. Spielt dabei vielleicht eine Rolle, dass die potentiellen Käufer so eine Vorahnung haben, wie es mit der Steuerfreiheit weitergehen würde, wenn es erst einmal genug Gasfahrzeuge auf den Straßen gibt?
All das würde der Umwelt helfen. Freilich nicht automatisch dem Budget.
... wurde am 3. September 1947 in Wien geboren. Nach seinem Studium an der Hochschule für Welthandel arbeitete er ab 1969 als wirtschaftspolitischer Referent des Autofahrerclub ÖAMTC. Im Jahr 1972 wechselte er zu den "Finanznachrichten", später in die Wirtschaftsredaktion der Kronen Zeitung. Von 1978 bis 1988 leitete Halouska den Signum-Verlag. 1988 kehrte er als Leiter der Kommunikation und Verlagsleiter des "auto touring" zum ÖAMTC zurück. Seit 1998 ist Hans Peter Halouska Generalsekretär des ÖAMTC, der über 1,73 Millionen Mitglieder hat. Als passionierter "Medienmensch" ist er daneben seit vielen Jahren im Vorstand und Präsidium des Verbandes Österreichischer Zeitungen tätig. Halouska ist verheiratet und Vater zweier Töchter.