Wer zurzeit für seine Spargelder nicht mehr als 2,70 Prozent Zinsen pro Jahr erhält, verliert ja real bereits Geld. Denn die Geldentwertung steigt seit Monaten kräftig und hat im September immerhin bereits 2,7 Prozent erreicht. Da Sparer für ihre Ersparnisse aber auch die Kapitalertragsteuer von 25 Prozent der Zinserträge bezahlen müssen, gibt es für Sparer erst dann einen realen Ertrag, wenn der Zinsertrag sowohl die Geldentwertung als auch die Kapitalertragsteuer wettmacht.
Wo die Gefahren bei Anleihen versteckt sind
Schwer enttäuscht von oft extrem niedrigen Sparbuchzinsen suchen Sparer jetzt verstärkt ihr Heil in Anleihen, die mit Zinssätzen locken, die zumeist höher sind als die Sparbuchzinsen so mancher Bank. Allerdings heißt es hier ganz besonders vorsichtig zu sein. Denn für Anleger, die keine oder kaum Erfahrung mit Wertpapieren haben, gibt es zahlreiche Fallen. Ein hoher Zinssatz für eine Anleihe ist zwar sehr verlockend, aber wer nicht auf alle Details einer Anleihe achtet, kann sein Geld teilweise oder sogar komplett verlieren.
Was wichtiger als der Zinssatz ist
Auch wenn viele wie gebannt auf den Zinssatz einer Anleihe blicken, gibt es doch Wichtigeres: Nämlich den Emittenten und seine Bonität. Nur dann, wenn der, der die Anleihe begibt und für sie mit seinem Vermögen haftet, am Ende der Laufzeit nicht pleite ist, das heißt, seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt, sieht ein Anleihezeichner sein Geld wieder.
Heutzutage sind aber weder Staaten noch Banken unsinkbare Schiffe, wie das Beispiel Griechenland, aber auch Banken wie die Hypo Alpe-Adria, die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) oder die Kommunalkredit schmerzvoll gezeigt haben, die durch die Republik Österreich gerettet werden mussten.
Anleihen: Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihr Geld zurück erhalten
Erst wenn Sie sicher sind, dass der Emittent, dessen Anleihe Sie kaufen wollen, in der Lage ist, Ihnen Ihr Geld am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen, lohnt der nächste Schritt, nämlich den tatsächlichen Ertrag einer Anleihe einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Wenn Sie eine Anleihe zum Nennwert kaufen, müssen Sie vom voraussichtlichen Zinsertrag der Anleihe die Kaufspesen und allfällige Verkaufsspesen ebenso abziehen, wie die Depotgebühr, um den tatsächlichen Ertrag der Anleihe zu berechnen.
Der Vergleich macht Sie sicher
Es ist in jedem Fall sinnvoll, den Zinsertrag, der dann noch übrig bleibt, mit alternativen Geldanlagen, wie etwa Festgeld, zu vergleichen. Denn immer wieder bieten Banken Zinssätze für Festgeldanlagen, die mit der Verzinsung einer Anleihe unter Abzug aller Wertpapier-Spesen mithalten können, wie der Geldanlage-Vergleich von Biallo.at zeigt.
Während Spargelder bis zum Betrag von 100.000 Euro pro Bank und Sparer in Österreich durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind, handelt es sich bei Anleihen um Risikopapiere, deren Marktwert während der Laufzeit Schwankungen unterliegen kann. Wenn Sie eine Anleihe vor dem Ende der Laufzeit verkaufen, können Sie zwar im Falle von Glück einen Kursgewinn lukrieren, wenn Sie allerdings Pech haben, liegt der Verkaufswert deutlich unter dem Kaufpreis der Anleihe, den Sie bezahlt haben.
So relativ ist ein versprochener Kapitalschutz
Der hundertprozentige Kapitalschutz, den manche Anleihen versprechen, bedeutet, dass Sie am Ende der Laufzeit für Ihre Anleihe den bezahlten Nominalwert zurück erhalten. Dieser ist aber wahrscheinlich während der Laufzeit der Anleihe kräftig entwertet worden. Denn die Inflation nagt bei einer fünfjährigen Anleihe während dieser Laufzeit Jahr für Jahr mit wahrscheinlich zwei bis drei Prozent am realen Wert der Anleihe.
Wie immer bei Geldanlagen, hilft es, mehrere Möglichkeiten genau zu prüfen, ehe man sein mühsam Erspartes einer Bank, einem Staat oder einem Unternehmen anvertraut. Der Geldanlage-Vergleich von Biallo.at gibt Ihnen jederzeit einen Überblick, welche Banken Ihnen welche Sparzinsen für Tagesgeld oder Festgeld bieten.
Wenn Sie diese sicheren Geldanlagen dann mit allen Konditionen einer Anleihe vergleichen, können Sie abschätzen, ob es sich für Sie überhaupt lohnt, die Risiken derartiger Wertpapiere auf sich zu nehmen. Denn Sparkonten können unter Berücksichtigung all dieser Überlegungen immer wieder mit der Rendite von Wertpapieren mithalten, wie etwa der Finanzexperte und Sachverständige für Wertpapiere und Fonds Manfred Lappe jüngst im ORF-Wirtschaftsmagazin "Eco" festgestellt hat.