Umstrittenen Wertpapier-Rückkäufe Hausdurchsuchung bei Meinl Bank

Ende Februar ordnete die Staatsanwaltschaft Hausdurchsuchungen an 13 Standorten der Meinl Bank im Zusammenhang mit umstrittenen Wertpapier-Rückkäufe bei der ehemaligen Immobiliengesellschaft Meinl European Land (MEL) an. Neben Büroräumlichkeiten wurden auch Wohnungen in Österreich und Pressburg nach Unterlagen durchsucht, informierte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Gerhard Jarosch.

Und Jarosch zeigte sich mit den ersten Ergebnissen zufrieden: "Was wir bis jetzt gesehen haben, scheint gutes Material zu sein". Auch ein Sachverständiger sei dabei gewesen. Bei den sichergestellten Unterlagen habe es sich hauptsächlich um Datenträger gehandelt, die in den kommenden Wochen ausgewertet werden.

Durchsuchungen mit Verzögerung

Die Hausdurchsuchungen seien deshalb erst jetzt durchgeführt worden, weil es gerade in Wirtschaftsangelegenheiten lange brauche, bis die notwendigen Vorarbeiten abgeschlossen werden können. Zudem könne nicht bei jeder begründeten Anzeige sofort eine Hausdurchsuchung durchgeführt werden, weil es dann in Österreich keine funktionierende Wirtschaft mehr geben würde. Abgesehen davon würden viele Erhebungen im Hintergrund laufen. Erfahrungsgemäß finden wir alles, was wir brauchen, sagte Jarosch.

Kritik am späten Zeitpunkt der Hausdurchsuchungen kommt dagegen vom Vertreter der Kleinanleger. Auf der einen Seite ist es ein deutliches Signal, dass sich die Justiz mit diesem Fall beschäftigt. Betrüblich ist jedoch, dass bereits ein Jahr verstrichen ist, seitdem diese Dinge passiert sind, kritisiert Wilhelm Rasinger, Präsident des Interessenverband für Anleger (IVA).