Wegen des äußerst kräftigen Abschwungs und der geringen mittelfristigen Inflationsrisiken sei eine weitere Senkung des Leitzinses auf einen Prozent angezeigt - so lautete bereits die Meinung vieler Experten bei der letzten Leitzinssenkung Anfang März. Jetzt hat sich die EZB noch ein Puffer bewahrt - und senkte den Leitzins lediglich auf 1,25 Prozent ab.
In wenigen Tagen erfolgt Zinsrutsch bei Spargeldern
Auch dieser erneute Rückgang des Leitzinses wird nicht ohne Auswirkungen für die Renditen bei Geldanlagen bleiben. Seit Oktober 2008 haben hier die Zinssätze bereits deutlich nachgegeben. „Die Erste Bank gibt diesen Zinsschritt nach unten für Neukredite schon Anfang nächster Woche an die Kunden weiter. Die Sparzinsen werden mit etwas zeitlicher Verzögerung angepasst“, so Manfred Bartalszky, Leiter Produktmanagement
Erste Bank Österreich.
Für Peter Czapek, Leiter Veranlagungen
Bank Austria,war die Senkung der Leitzinsen durch die EZB in "der richtigen Dimension" angesichts der extrem niedrigen Inflation erfolgt. Die nächste Senkung wird noch in diesem Halbjahr erfolgen, ist Czapek uberzeugt. Die Bank Austria wird in der kommenden Woche ihrerseits die Sparzinsen senken.
Neue Kredite werden rasch billiger
Bei Krediten, die ab kommender Woche neu vergeben werden, wird sich die Senkung der Leitzinsen ebenfalls auswirken, so Peter Czapek. Bei bereits bestehenden Kreditverträgen wirken die Zinsgleitklauseln so, dass Kreditsenkungen in der Regel quartalsweise erfolgen.
Sowohl Erste Bank als auch Bank Austria raten allen, die noch liquide genug sind, sich rasch Kapitalsparbücher zu sichern und noch morgen bzw. Anfang kommender Woche die derzeit geltenden Zinssätze für Geldanlagen zu nützen. Den besten Überblick gibt es wie gewohnt auf Biallo.at.