Samstag, 27.09.2025 18:33 Uhr
RSS | Inhalt |
Interview mit MoneYou-Chefin Liesbeth Rigter
 
18.09.2015

Interview mit MoneYou-Chefin Liesbeth Rigter Spitzenzinsen aus den Niederlanden

Von Thomas Brummer
MoneYou Österreich wird ein Jahr alt. Liesbeth Rigter, die Geschäftsleiterin von MoneYou, steht im Biallo-Interview Rede und Antwort.
Interview mit MoneYou-Chefin Liesbeth Rigter Spitzenzinsen aus den Niederlanden
Liesbeth Rigter, Geschäftsleiterin von MoneYou
Vor genau einem Jahr kam die niederländische MoneYou, eine Marke der ABN AMRO Bank, nach Österreich - und wie: Im Biallo-Tagesgeld-Vergleich belegt MoneYou Platz eins. Bei einjährigem Festgeld springt ebenfalls ein Stockerlplatz heraus. Grund genug, MoneYou persönlich zu befragen.
Biallo.at: Ihre Bank, die MoneYou, ist nun seit einem Jahr in Österreich tätig. Wie fällt Ihre erste Bilanz aus?

Rigter: Wir sind nach diesem ersten Jahr in Österreich sehr zufrieden. MoneYou scheint durch seine leicht verständlichen Produkte zu attraktiven Konditionen viele Sparer zu begeistern, denn wir haben unsere Erwartungen sogar übertroffen. Etwa 5.000 neue Kunden hat MoneYou im ersten Jahr gewonnen. Beim Kontenvolumen ist es ähnlich. Auch hier wurden unsere Erwartungen leicht überschritten.

Biallo.at: In vielen Teilen der Bevölkerung sind die Österreicher noch sehr zögerlich, wenn es um Direktbanken geht. Gerade bei ausländischen Einlagensicherungen schrecken viele zurück. Machen Sie ähnliche Erfahrungen?

Rigter: Auf physische Filialen zu verzichten heißt nicht, dass unsere Kunden keinen direkten Kontakt mit uns haben. Im Gegenteil: Kunden aus Österreich können den kostenfreien telefonischen Kundenservice in deutscher Sprache nutzen und sich jederzeit auch mit ihren Fragen per E-Mail an MoneYou wenden. Die MoneYou-App ermöglicht sogar von unterwegs, mit uns zu kommunizieren und alle Konten mobil und direkt zu steuern. In Österreich nutzt bereits jeder fünfte Kunde unsere App, die wir aus diesem Grund auch stetig weiterentwickeln. Was die Einlagensicherung betrifft, sind unsere österreichischen Kunden genau wie alle anderen Sparer von österreichischen Banken geschützt: Für sie greift die EU-Regelung. Alle MoneYou-Konten in Österreich werden bei der niederländischen ABN AMRO Bank N.V. geführt. Da die ABN AMRO Bank N.V. über eine Zulassung der niederländischen Zentralbank (De Nederlandsche Bank) verfügt, sind die Guthaben bis 100.000 Euro pro Person durch das niederländische Einlagensicherungssystem gedeckt. Dies ist von EU-Richtlinien vorgeschrieben. Seit 1. Jänner 2010 beträgt die Einlagensicherung in Österreich ebenfalls 100.000 Euro.
Biallo.at: Was sagen Sie Sparern, die noch unschlüssig sind, ein ausländisches Fest- oder Tagesgeld, wie das der MoneYou, abzuschließen?

Rigter: Aus Kundensicht würde ich bei der Auswahl eines Anbieters beispielsweise darauf achten, wie transparent und verständlich sich Anbieter und Produkt präsentieren, dass keine Sternchensätze im Kleingedruckten stehen und wie offen mit vermeintlich schwierigen Themen umgegangen wird, zum Beispiel mit der Kapitalertragssteuer. Auch die Historie eines Anbieters kann bei der Entscheidung helfen. MoneYou, beispielsweise, verfügt über langjährige Erfahrung. Wir sind seit 2001 in den Niederlanden etabliert und seit 2011 in Deutschland, beziehungsweise 2012 in Belgien auf dem Markt. Allein in Deutschland vertrauen uns mehr als 250.000 Kunden. Beim Banking spüren unsere österreichischen Kunden gar keinen Unterschied. Sie haben zum Beispiel eine niederländische IBAN, was jedoch keinen Unterschied in der Abwicklung ihrer Bankgeschäfte macht. Der Hauptunterschied liegt eigentlich in einer administrativen Formalie. Kunden von MoneYou sind Kunden der ABN AMRO, eine der größten niederländischen Banken mit mehr als 200 Jahren Erfahrung. Die ABN AMRO unterliegt dem niederländischen Recht. Aus diesem Grund kann die Kapitalertragssteuer von MoneYou-Kunden nicht direkt an das österreichische Finanzamt abgeführt werden, sondern Kunden müssen die Steuer selbst im Zuge Ihrer Steuererklärung abführen. Allerdings können wir auch hier nach einem Jahr sagen: alles ist einwandfrei verlaufen und Kunden schätzen die detaillierte Erklärung auf unserer Webseite.

Biallo.at: Bei Tagesgeld liegt MoneYou in unserem Vergleichsrechner derzeit auf Platz eins, bei einjährigem Festgeld auf Platz zwei. Sie scheinen den allgemein vorherrschenden Mini-Zinsen trotzen zu können. Wie geht das?

Rigter: Als Online-Marke legen wir größten Wert auf schlanke Prozesse. Wir haben eine nahezu papierlose Kommunikation und unsere schlanken und transparenten Strukturen bringen Vorteile: Kosteneinsparung, die wir unseren österreichischen Kunden in Form von langfristig attraktiven Zinsen weitergeben können. Auch unser grenzübergreifendes Modell ohne lokale Niederlassungen verschafft Vorteile: MoneYou-Kunden sind Kunden der ABN AMRO in den Niederlanden, da die Konten hier geführt werden. Das erlaubt uns Kosteneinsparungen, wie beispielsweise Betriebsunterhaltungs- und Personalkosten, die wir ebenfalls über unsere Zinspolitik an unsere Kunden weitergeben können.
Lesen Sie auch
Biallo.at: Müssen Sparer befürchten, dass ihre Erträge zweimal besteuert werden – in Österreich und den Niederlanden?

Rigter: Nein. Denn die ABN AMRO unterhält keine Niederlassung in Österreich. Wir dürfen daher keine Steuern für unsere Kunden abführen. Das bedeutet, dass jeder Kunde hier selbst verantwortlich ist. Die ABN AMRO ist laut EU-Richtlinie 2003/48/EG dazu verpflichtet, die niederländischen Steuerbehörden einmal jährlich über ihre Kapitalerträge zu informieren. Die Meldung der Daten erfolgt nur in dem gesetzlich vorgeschriebenen Ausmaß. Die niederländischen Steuerbehörden leiten diese Daten dann im Rahmen der Vorschriften an die österreichischen Steuerbehörden weiter.

Biallo.at: Wie legen Sie konkret österreichische Sparguthaben an?

Rigter: Da MoneYou eine Marke der ABN AMRO Bank N.V. ist, werden auch die Konten von österreichischen MoneYou Kunden bei der ABN AMRO in den Niederlanden geführt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir über die internen Kapitalverwaltungsprozesse keine Angaben machen können.

Biallo.at: Bisher bieten Sie Österreichern lediglich die Möglichkeit, ihr Geld anzulegen. Können Sie sich auch in absehbarer Zukunft welches bei Ihnen leihen?

Rigter: Seit der Gründung von MoneYou vor rund 14 Jahren konzentrieren wir uns erfolgreich auf Sparprodukte. Eine Erweiterung unseres Angebots ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen, allerdings stehen derzeit keine konkreten Pläne auf unserer Agenda.

Biallo.at: Zum Schluss noch eine allgemeine Frage: Wie sehen Sie die allgemeine Zinsentwicklung in Österreich bzw. der Eurozone auf Sicht der kommenden zwölf Monate? Glauben Sie an eine Zinswende?

Rigter: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins inzwischen auf ein historisches Tief gesenkt, was die Finanzmärkte – und damit auch das Segment für Tages- und Festgeld – in Bewegung hält. Infolge bleibt das Marktgeschehen für Spargelder dynamisch. Diesen Entwicklungen kann sich auch MoneYou nicht entziehen. Aussagen über die zukünftigen Entwicklungen können wir leider nicht machen.

Biallo.at: Frau Rigter, vielen Dank für das Gespräch.
Gesamten Vergleich anzeigenTagesgeld Betrag: 20.000  , Laufzeit: 3 Monate
  Anbieter
Details
Zinssatz
Zinsertrag
Zinsertrag
 
1.
2,250%
112,71
2.
2,250%
112,50
3.
2,000%
100,00
maxGesTab=999
Datenstand: 12.09.2025
Sämtliche Angaben ohne Gewähr
NKNK nur für Neukunden
TT tel. Kontoführung möglich
OO Online-Konditionen
Leserkommentare
18.09.2015 21:20 Uhr - von Zinsesfreund
ABN AMRO benachteiligt deutsche Kunden
Ich kann mich dem Kommentar von Moneyoude nur anschließen: Es ist eine Unverschämtheit, dass die ABN AMRO mit ihrer Marke MoneYou in Deutschland so viel niedrigere Zinsen als in Österreich bietet.
18.09.2015 10:11 Uhr - von MoneYouDE
Deutsche MoneYou-Sparer subventionieren österreichische?
MoneYou-Konditionen in Deutschland: 0,95% (Tagesgeld), 1,05% (Festgeld 6 Mon.) und 1,15% (Festgeld 1 Jahr) MoneYou-Konditionen in Österreich: 1,20% (Tagesgeld), 1,35% (Festgeld 6 Mon.) und 1,45% (Festgeld 1 Jahr) Das sind schon immense Unterschiede. Ich sehe hier nicht das zitierte "grenzübergreifende Modell", ganz im Gegenteil. Hätte mir von biallo hierzu ein paar kritische Fragen gewünscht.
Kommentar schreiben
Name:
E-Mail:

Code hier eingeben: (neu laden)
Überschrift:
Kommentar:
Foto: MoneYou, PR ID:4553
* Anzeige: Mit Sternchen (*) gekennzeichnete Links sind Werbelinks. Wenn Sie auf so einen Link klicken, etwas kaufen oder abschließen, erhalten wir eine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit.
Anzeige
Tagesgeld
Nr. Anbieter Zins  
1 zur Bank
2,250 %
zur Bank
2 zur Bank
2,250 %
zur Bank
3 zur Bank
2,000 %
zur Bank
4 zur Bank
1,900 %
zur Bank
5 zur Bank
1,900 %
zur Bank
Laufzeit:3 Monate; Betrag 20.000 Euro
Gesamten Vergleich anzeigen:Tagesgeld
Sparindex
Tagesgeld
Tagesgeld-Index Österreich
Durchschnittszins, 10.000 Euro
Anzeige
|link.alt|
Festgeld
Nr. Anbieter Zins  
1 zur Bank
1,850 %
zur Bank
2 Renault Bank direkt
1,850 %
zur Bank
3 zur Bank
1,800 %
zur Bank
4 zur Bank
1,750 %
zur Bank
5 zur Bank
1,750 %
zur Bank
Laufzeit:12 Monate; Betrag 20.000 Euro
Gesamten Vergleich anzeigen:Festgeld
Sparindex
Festgeld
Tagesgeld-Index Österreich
Durchschnittszins, 10.000 Euro
Anzeige
.
© 2025 Biallo & Team GmbH - - Impressum - Datenschutz