Die EU will die dritte Tranche von neun Milliarden Euro an Hilfsgeldern für das schwer verschuldete Griechenland nicht im Dezember sondern erst im Jänner auszahlen. Der Grund: Griechenland ist mit seinen Sparmaßnahmen in Verzug.
Um Griechenland vor dem Bankrott zu bewahren, hatten EU und Internationaler Währungsfonds (IWF) im Mai ein Hilfspaket von 110 Milliarden Euro zugesagt. Der Gesamtbeitrag Österreichs dazu beträgt rund 2,3 Milliarden Euro. Laut griechischem Finanzministeriumshaben die Experten der EU, des IWF und der Europäischen Zentralbank (EZB) die derzeit laufenden Prüfungen der griechischen Finanzgebarung noch nicht abgeschlossen.
Neuverschuldung Griechenlands höher als bisher bekannt
Erst vor zwei Tagen war bekanntgeworden, dass die Neuverschuldung Griechenlands im vergangenen Jahr laut Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat bei 15,4 Prozent der Wirtschaftsleistung liegt, und damit fast zwei Punkte höher ist als die bisher angegebenen 13,6 Prozent. Die gesamtstaatliche Verschuldung erreichte 126,8 Prozent. Im Rahmen der Vereinbarungen für das EU- Hilfspaket hatte die griechische Regierung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou zugesagt, das Defizit bis 2014 unter die Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken.