Im Vergleich zur Bundesbank, die etwa 3.500 Tonnen Goldbesitz ausweist, verfügen deutsche Privathaushalte also über mehr als doppelt so viel Gold. Bezogen auf die weltweite Goldmenge befinden sich rund fünf Prozent des Edelmetalls in deutschen Privathänden. Statistisch gesehen verfügt damit jeder Deutsche über 111 Gramm Gold, was einem Gegenwert von 3.500 Euro entspricht. Knapp die Hälfte des Goldes entfällt auf Schmuckgegenstände wie Uhren, Ringe oder Ketten, die andere Hälfte entfällt auf physische Goldanlagen. Die Studie zeigt auch, dass der Goldbesitz mit steigendem Einkommen bzw. hohem Privatvermögen prozentual ansteigt.
In den vergangenen Jahren konnten Goldbesitzer deutliche Wertsteigerungen erzielen. Auf Dollarbasis gerechnet verfünffachte sich der Wert des Edelmetalls in den letzten zehn Jahren, auf Euro-Basis betrug der Gewinn knapp das Vierfache. Nach Ermittlungen des Bankenverbandes verdoppelte sich der Goldpreis allein in den letzten drei Jahren. Ob die rasanten Wertzuwächse in dieser Form weitergehen, ist ungewiss. „Wer jetzt Gold kauft, muss sich bewusst sein, dass er auf recht hohem Niveau einsteigt“, warnt der Bankenverband.
Viele Analysten sehen die Gefahr der Blasenbildung. „Aus meiner Sicht gibt es keinen Zweifel, dass immer neue Preisrekorde beim Gold erste Anzeichen für eine Überhitzung sind“, sagt Portfoliomanager Christoph Bruns von der Loys AG. Die Blase werde irgendwann platzen, allerdings wisse niemand genau wann das sein wird. Auch Vermögensexperte Markus Meyn von der L’or AG rät zur Vorsicht: „Anleger und Investoren suchen normalerweise nach Anlagen, die im Lauf der Zeit eine Wertsteigerung erfahren. Dabei kaufen clevere Investoren Anlagen, die unterbewertet sind. Im Goldmarkt sehe ich diese Unterbewertung derzeit nicht.“
Goldminen-Aktienfonds verteilen Anlagerisiken auf viele verschiedene Aktiengesellschaften. Topfonds erzielten zuletzt bessere Renditen als physisches Gold. So gewann beispielweise der „JB MP Gold Equity“ binnen eines Jahres 75 Prozent an Wert, der “Nestor Gold” und der „Earth Gold Fund UI“ legten rund 60 Prozent zu und der „DWS Invest Gold Precious Metals“ 47 Prozent. Zum Vergleich: Der Goldpreis in Dollar verteuerte sich lediglich um 26 Prozent. Viele Fonds sind allerdings erst kurze Zeit am Markt, ihre langfristige Qualität ist damit schwer einzuschätzen.