Ein Gewinn von mehr als 300 Prozent in den letzten zehn Jahren spricht für ein Investment in Gold. Aber ist der gelbe Mythos eine wirkliche Anlagealternative?
2.000 Euro, 3.000 Euro, ja gar 5.000 Euro je Feinunze. Die Kursziele für das gelbe Luxusmetall erreichen im gegenwärtigen Krisenhype wahrlich astronomische Höhen. Für Kleinanleger und Normalsparer klingen solche Renditeaussichten wie Weihnachten. Doch ob der Goldpreis von aktuell rund 1.230 Euro je Feinunze je solche Kurse sehen wird, bleibt fraglich. Schließlich konnte sich der Preis in der aktuellen Finanzkrise seit 2008 bereits mehr als verdoppelt.
Inflationsangst als Preistreiber
Auch wenn in jüngster Zeit die Inflationsrate leicht zurückging – die Gefahr einer "Hyperinflation" ist kein Randthema mehr. Alle Rettungsprogramme Europas drohen im Sande zu verlaufen, der US-Haushalt ist auch nach der Wahl mehr als marode. Notenbanken rund um den Globus kauften Staatsanleihen auf - Bonität hin, Bonität her. Neues Geld in den Wirtschaftskreislauf - so die Devise. Hohe Geldmengensteigerungen führen aber mittel- und langfristig zu deutlich höheren Preisen – ergo: steigende Inflationsraten. Der Preistreiber Nummer eins für Gold.
Währungsreformen als Endszenario
Gigantische Schuldenberge weltweit schüren die Angst vor einer Währungsreform. Viele Anleger fürchten den Zerfall von Papiergeldwährungen. Tritt dieser Fall ein, wird physisches Gold zum Rettungsanker – denn Gold kann nicht Pleite gehen.
Goldproduktion – mehr Nachfrage als Angebot
Weltweit wird es immer schwieriger, das gelbe Edelmetall zu Tage zu fördern. In Südafrika sollen sogar Stollen bis in eine Tiefe von mehr als 4.000 Metern getrieben werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Dennoch ist hier die Goldproduktion auf den tiefsten Stand seit mehr als 80 Jahren gefallen. Und dies ist beileibe kein Einzelfall.
Anlage-Tipp Festgeld
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Rekordpreis – Vorsicht beim Goldhandel
Wer bereits in Gold investiert ist, hat gut lachen. Wer dies noch vorhat, sollte nicht nur den bereits sehr hohen Preis beachten. Auch in Österreich versuchen vermehrt Unternehmen in Direktgeschäften vom "Gold-Boom" zu profitieren.
Dabei bleiben viele Fragen des Anlegerschutzes offen, denn der Handel mit Goldbarren und das Führen von Konten oder Sparplänen über Ansprüche von Kunden gegen den Anbieter auf Ausfolgung (Herausgabe) von Gold aus Einkaufskommissionen stellen kein Bankgeschäft dar. Bei vielen dieser Anlage-Modelle erfolgt der Ankauf von Gold ohne tatsächliche Übergabe und führt häufig nicht einmal zu einem Eigentumserwerb.
Im Fall von Zahlungsschwierigkeiten des Verkäufers droht unter Umständen ein Totalverlust. Auch sollten Anleger die mit derartigen Angeboten verbundenen Nebenkosten (Provisionen) genau prüfen.