In den letzten 20 Jahren haben sich nachhaltige Geldanlagen von einem Nischenprodukt zu einem eigenständigen Investmentansatz entwickelt. Infolge wachsender Nachfrage seitens institutioneller und privater Investoren hat man systematisch Grundlagen für die Auswahl nachhaltiger Aktien und Anleihen entwickelt.
Die von Zweiflern gerne verwendete Behauptung, nachhaltige Investments schnitten schlechter ab als konventionelle, konnte durch Studien der letzten Jahre widerlegt werden. Die Meta-Studie, die im Februar 2013 vom Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin veröffentlicht wurde und 195 themenrelevante Studien untersucht hat, kommt zu dem Ergebnis, dass nachhaltige Anlagen eine ähnliche Performancecharakteristik haben wie konventionelle Anlagen.
Die Entscheidung, in nachhaltige Anlage zu investieren, hat nicht automatisch bessere oder schlechtere Renditen zur Folge. Entscheidend ist vielmehr, die für den Investor „richtige“ Anlageklasse (Aktien, Anleihen, Geldmarkt) auszuwählen.
Zusätzlich konnte man feststellen, dass bei internationalen Aktienfonds das zugrunde liegende Research-Verfahren einen deutlichen Einfluss auf die Performance hatte – Fonds mit einem „Best-in-Class“-Ansatz wiesen die besten Renditen auf (Quelle: Research Center for Financial Services Steinbeis-Hochschule Berlin, „Nachhaltige Investments aus dem Blick der Wissenschaft: Leistungsversprechen und Realität“, Februar 2013, München).
Der Anleger vermeidet durch nachhaltig gemanagte Fonds außerdem das „Reputationsrisiko“, nämlich dass in der Folge des Bekanntwerdens kontroversieller Geschäftsfelder (Tabak, Rüstung) oder Geschäftspraktiken (Kinderarbeit, Korruption) Kursverluste eintreten können.
Nachhaltige Fonds setzen einen zusätzlichen Filter ein, um problematische Titel auszuschließen. Zur Analyse werden neben den üblichen ökonomischen Kriterien auch ökologische, soziale und Governance-Aspekte herangezogen
Inzwischen veranlagen gerade professionelle Anleger (z. B. Pensionsfonds) vermehrt in diesem Bereich und sind offensichtlich mit den Ergebnissen zufrieden. Mit 30.09.2013 waren in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt 372 nachhaltige Publikumsfonds zum Vertrieb zugelassen. Das Volumen dieser Fonds lag bei 38 Mrd. Euro (Quelle: Sustainable Business Institute – SBI).
Insgesamt stellen nachhaltige Investments also eine zukunftsträchtige Anlageform mit wachsender Nachfrage dar, die verantwortungsbewusste Veranlagung mit marktüblichen Renditen zu verbinden weiß.