In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Wirtschaft in Österreich zu zwei Drittel verstaatlicht war, war mangelndes Wirtschafts- und Finanzwissen der Konsumenten kein allzu großes Problem, denn große Bereiche des Wirtschaftslebens waren staatlich geregelt, so dass es für die Bürger wenig Entscheidungsfreiheit gab. Neben vielen Nachteilen hatte das auch den Vorteil, dass die Verbraucher wenig entscheiden mussten.
Die Verwirklichung des Europäischen Binnenmarktes und die Globalisierung mit ihrer zunehmenden Liberalisierung des Wirtschaftsgeschehens brachten hier radikale gute wie schlechte Veränderungen.
Unbequem dabei ist: Nur, wer gut informiert ist, kann die neuen Chancen nutzen. Allerdings gab es für die Bürger noch nie so viele Möglichkeiten, sich über Wirtschafts- und Finanzfragen zu informieren. Wirtschaftsseiten von Tageszeitungen, Wochenzeitungen wie dem Börsen-Kurier, Wirtschaftsinformationen im Radio, in Fernsehsendungen von ORF und ATV und auf die Bedürfnisse von Konsumenten spezialisierte Medien wie etwa das Finanzportal Biallo.at bieten Verbrauchern mit unabhängigen Informationen zu Banken, Versicherungen, Energie usw. wichtige Entscheidungshilfen. Damit Verbraucher ihre Wahlfreiheit nutzen können, sich für den jeweils günstigsten Anbieter etwa bei Bankprodukten, Versicherungsprodukten, der Stromlieferungen oder Gasversorgung udgl. zu entscheiden. Denn in all diesen Fällen, sind die Unterschiede in den Konditionen oft gewaltig.
Diese Wirtschafts- und Finanzinformationen der Medien sind auch deshalb so wichtig, weil die Gelderziehung in den Lehrplänen von Österreichs Schulen zu wenig verankert ist, wie etwa die jüngste Untersuchung im Auftrag der Erste Bank feststellt. Kein Wunder, dass 45 Prozent der befragten Österreicher meinen, dass mit dem Thema Gelderziehung schon in der Volksschule begonnen werden sollte, 28 Prozent würden sogar schon im Kindergarten damit starten.
Von entscheidender Bedeutung dabei aber ist, dass das Thema Gelderziehung in den Schulen mit Hilfe von unabhängigen Wirtschafts- und Finanzexperten forciert wird, um den künftigen Verbrauchern jenes Rüstzeug zu vermitteln, das sie brauchen, um die Wahlmöglichkeiten in einer Marktwirtschaft zu ihrem Vorteil auch nutzen zu können. Wie mühsam das ist zeigt sich Tag für Tag am Beispiel des Energiemarktes. Trotz Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes nutzen noch immer viel zu wenige Verbraucher ihre Möglichkeiten, zum günstigsten Anbieter von Strom oder Gas zu wechseln und verschenken so Tag für Tag ihr hart verdientes Geld. Schade, meinen Sie nicht auch?