Meldungen wie: ATX oder Dax auf neuem Höchststand kennen Sie vielleicht. Auch Sie können mit überschaubaren Mitteln bei einem Aktienindex dabei sein. So geht´s:
Wenn ein Markt explosionsartig angestiegen ist, dann ist das der für ETFs. Ein ETF, fragen Sie sich, was soll das sein? ETF steht ausgeschrieben für Exchange Traded Funds. Dahinter verbergen sich größtenteils sogenannte Indexfonds. Dabei werden alle bedeutenden Aktienindizes, wie etwa der deutsche Dax oder auch der österreichische Leitindex ATX, nachgebildet. Wen es weiter in die Ferne zieht, kann auch auf US-amerikanische Unternehmen setzen und sich beispielsweise auf den Dow Jones konzentrieren. Wer es wünscht, kann auch einen Fuß in Südamerika in Tür setzen und in das aufstrebende WM-Land Brasilien und seinen Auswahlindex Bovespa investieren. Dabei müssen Sie gar nicht den hiesigen Markt durchforsten und Geschäftsberichte analysieren, die vermutlich ohnehin nur auf Portugiesisch oder bestenfalls auf Englisch verfasst sind. Denn Sie setzen quasi auf ein ganzes Land – mit allen Chancen und Risiken. Wobei der Faktor Risiko bei einem ETF deutlich geringer ins Gewicht fällt, da Sie in einen breiten Strauß großer Unternehmen investieren und nicht alles auf eine Karte setzen müssen.
Für jeden Geschmack was dabei
Sie sind kein Freund von breit gemischten Aktienindizes? Vielmehr glauben Sie, die Zukunft liegt in einem bestimmten Segment, dann gibt es auch hierfür den richtigen ETF. Ob Biotechnologie, Nachhaltigkeit oder doch das alt bewährte Betongold, ETFs gibt es auch für verschiedene Branchen. Selbst ethisch-orientierte Anleger finden ein Produkt, das ihren Ansprüchen gerecht wird.
Mehr Rendite durch geringere Kosten
Aber wieso einen ETF, es gibt doch auch Fonds, die sich an Indizes orientieren? Für Anleger bringt sowas aber wenig. „Denn im besten Fall erhält der Anleger von ihnen die Index-Rendite minus Kosten. Dann kann er gleich auf einen ETF aus diesem Kapitalmarktsegment setzen, denn der kostet nur einen Bruchteil der Kosten eines aktiv verwalteten Fonds“, sagt Ali Masarwah, Analyst von Morningstar. Ein weiterer großer Vorteil sind also die geringen Kosten von ETFs. Die Gebühren betragen oft nur 0,1 Prozent. Bei herkömmlichen Fonds werden teilweise Ausgabeaufschläge von fünf Prozent und mehr fällig. Dazu kommt eine jährliche Verwaltungsgebühr, die ebenfalls deutlich höher ist als bei einem ETF-Produkt.
Was ist noch anders als bei Fonds?
Konventionelle Fonds werden von Personen verwaltet. Das kostet Geld und damit Rendite. ETFs werden in aller Regel von einem Computersystem gesteuert. Das heißt ein Computer bildet automatisch beispielsweise die Gewichtungen des ATX nach. Das erklärt übrigens den Preisunterschied. Im Unterschied zu Fonds, die man bei einer Investmentgesellschaft kauft, werden ETFs direkt über die Börse gehandelt. Sie können diese Produkte, ganz ähnlich zur Aktie, täglich über die Börse kaufen und verkaufen.