Konsolidierung lautet das Zauberwort beim Goldpreis im April. Doch andere Edelmetalle konnten glänzen.
Gold und Silber - was bestimmt den Preis?
Nach einem schwachen März hat sich der Goldpreis im April bei rund 1.300 US-Dollar pro Feinunze stabilisiert. Nach einer Phase der Aufwärtsbewegung zu Beginn des Jahres und dem Einbruch im März befindet sich Gold aktuell offenkundig in einer Phase der Stabilisierung. Doch Anleger sollten auf der Hut sein: Nach wie vor schwebe das Damoklesschwert der Goldman-Sachs-Prognose von 1.050 US-Dollar pro Feinunze über dem Goldmarkt. Hauptgrund der G-S-P-Zielmarge: Wenn sich die Ukraine-Krise entspanne, werde auch der goldpreis wieder Richtung Süden zeigen.
Nun, von einer Entspannung ist die Ukraine weiter entfernt, denn je - dennoch ist der Goldpreis seit Mitte April unter die 1.300-Marke gerutscht. Gold scheint also eher ein Metall des Friedens und des Wohlstands geworden zu sein, in der Ukraine kauft aktuell kaum einer Gold. Einen weit größeren Einfluss auf den Goldkurs haben da die Mittelabflüsse aus den großen ETFs, etwa beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares, dessen Bestände auf ein Fünf-Jahres-Tief gefallen sind.
Und Silber? Silber bleibt seit Jahresbeginn hinter dem großen Bruder zurück. Die Feinunze verlor im vergangenen Monat mit einem Kurs von 19,17 USD sogar über drei Prozent an Wert.
Platin in Seitwärtsbewegung, Palladium top
Platin, das klassische Industriemetall, beendete den April mit einem Kurs von 1.423 US-Dollar pro Feinunze fast unverändert. Trotz der Streiks in Südafrika und den weiter sinkenden Lagerbeständen hat der Preis die Prognosen vieler Analysten nicht erfüllen können. Ganz anders ist die Lage bei Palladium. Mit einem Plus von fast fünf Prozent im April bleibt das Metall der run bei den Anleger. 2014 hat Palladium rund 14 Prozent zugelegt - rekordverdächtig.
Warum ist das so? Erstens wird das ohnehin schon kleine Angebot durch die Streiks in Südafrika weiter verringert. Zweitens profitiert das Metall von der Ukraine-Krise. Russland ist der weltgrößte Palladiumhändler und sollten sich die Spannungen verschärfen, dürfte das den Preis weiter nach oben treiben. Drittens haben zwei neue Palladium-ETFs aus Südafrika in den letzten zwei Wochen rund zwölf Prozent der Jahresproduktion aufgekauft - das Angebot am Markt wird immer knapper.
Auch Minen-Aktien ohne Bewegung
Die Minenaktien konsolidieren nach einem starken Jahresbeginn und warten auf die nächsten Impulse. Die Basismetalle haben leichte Gewinne erzielt und setzen die Bodenbildung weiter fort. Aluminium (+ 2,1 Prozent), Kupfer (+ 1,3 Prozent), Zink (+ 3,6 Prozent) und Blei (+ 2,3 Prozent) schlossen positiv. Überraschender Sieger im April war Nickel - mit einem satten Plus von über 15 Prozent. Grund dafür ist wohl das Exportverbot von Nickelerzen aus Indonesien. Der weltgrößte Nickelexporteur verlangt seit Anfang des Jahres, dass die Bergbauunternehmen die abgebauten Erze im eigenen Land verarbeiten.