Ronald Stöferle äußerte sich in seinem letzten Report: „In Gold we Trust“ wie folgt:
„Die Industrie erlebt derzeit einen Paradigmenwechsel. Es scheint, als wäre die Branche derzeit im Begriff neue Prioritäten zu setzen. Rentabilität, Kapitaldisziplin und stabiler Cash Flow je Unze scheinen mittlerweile gegenüber maximaler Goldproduktion präferiert zu werden. Zahlreiche Projekte wurden in den vergangenen
Monaten abgestoßen oder auf Eis gelegt, weiters wurden 115 und CEO’s ausgetauscht. Wir halten das neue Bekenntnis zu Kostenwahrheit, größerer Finanzdisziplin und Shareholder Value für eine wesentliche – wenn auch sehr späte – Einsicht des Sektors. Ob diese neue Fokussierung ein reines Lippenbekenntnis darstellt oder nicht, wird sich in den nächsten Quartalen weisen.“
USA Government Shutdown
Am Dienstag den 01.10.2013 wurden etwa 800.000 amerikanische Staatsbedienstete in den Zwangsurlaub geschickt, weil Republikaner und Demokraten sich nicht rechtzeitig zum aktuellen Haushaltsjahr auf einen Etat festlegen konnten. Diese Entwicklung, die dem Dollar einen weiteren Seitenhieb verpasste, hätte eigentlich dem Goldpreis einen guten Wochenstart bescheren sollen. Dem war aber nicht so, denn Gold und auch Silber verloren signifikant an Boden. Hieran kann man sehr gut erkennen, dass Gold ein politisches Metall ist, welches unter allen Umständen immer wie eine schlechte Alternative zum Dollar aussehen muss. Die Goldpreisschwäche führte des Weiteren auch dazu, dass der Silberpreis zeitweilig nahezu fünf Prozent absackte. Diese niedrigen Kurse sind meist ein Kaufanreiz im asiatischen Raum, seien es private Institutionen oder Zentralbanken. Einziges Manko diese Woche war, dass die Chinesen aufgrund von Feiertagen nicht aktiv am Handel beteiligt waren. Für physische Edelmetallkäufer war es auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, noch einmal günstig ihre Bestände aufzufüllen.
Aktuelle Entwicklungen in China bezgl. Gold
Eine
beeindruckende Infografik zeigt auf, wie massiv die Chinesen in letzter Zeit, vor allem in den letzten zwei Jahren, Gold mit in ihre finanziellen Überlegungen mit einbeziehen. Hier ist unter anderem festzustellen, dass die Geschwindigkeit der Änderungen in den letzten 2 Jahren extrem zugenommen hat. Wenn China regelmäßig veröffentlichen würde, wie sich deren Bestände verändern, wären noch viele weitere Daten mit angegeben, so kommen die Chinesen alle paar Jahre mit einem Paukenschlag aus der Reserve, wenn sie die aktuellen Goldbestände verkünden und mit Zahlen aufwarten, mit denen keiner gerechnet hätte. In 2012 war es bereits so weit, dass die „Shanghai Gold Exchange“ zur größten physischen Goldhandelsbörse der Welt aufgestiegen ist, eine Entwicklung, die den westlichen Ländern immer mehr Macht entzieht. Im Juli 2013 kamen dann 2 goldgedeckte ETF`s hinzu, die dafür sorgen, dass weitere Mengen Gold aufgesaugt werden und von der ohnehin schon strapazierten Angebotsseite verschwinden. Es wird geschätzt, dass der Goldverbrauch innerhalb Chinas bei erstaunlichen 4 Tonnen pro Tag liegt. Abhilfe schafft hier die jüngst gesteigerte Minenproduktion, die allerdings vollends im Lande bleibt. Ein interessanter Meilenstein wird die nächste Verkündung der aktuellen Goldbestände sein.