Selbst informieren
Bevor man eine Aktie kauft, sollte man sich ausgiebig über das Papier informieren. Tipps von Kollegen oder windigen Internetempfehlungen sollte man mit Skepsis begegnen und lieber selbst aktiv werden. Wichtig ist die aktuelle Bewertung der Aktie (Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis), die Geschäftsaussichten und Bilanzen des Unternehmens bzw. des Gesamtmarktes sowie die Konjunkturprognosen. Stehen die Zeichen auf Grün, kann ein Investment lohnen.
Nicht alles auf eine Karte setzen!
Die breite Streuung der Anlagemittel (Diversifikation) auf verschiedene Wertpapierarten kann Kursschwankungen mindern oder ausgleichen. Zum Beispiel lindern Gewinne bei Anleihen mögliche Kursrückgänge am Aktienmarkt und umgekehrt. Auch die Streuung auf verschiedene Märkte, Regionen und Branchen erhöht die Depotfestigkeit. So können Gewinne bei Rohstoffen mögliche Verluste bei Pharma-, Finanz- oder Autotiteln abfedern.
Weniger ist mehr
Anleger sollten sich nicht verzetteln. Jeder Wertpapierkauf erzeugt Kosten. Wer sich 30 oder 40 Aktien ins Depot legt, hat viel Geld dafür bezahlt. In diesem Fall ist ein Aktienfonds die bessere, weil kostengünstigere Wahl. Zudem haben Privatanleger im Gegensatz zu professionellen Fondsmanagern kaum die Zeit, so viele Einzeltitel ständig zu beobachten. Ein Aktiendepot sollte höchstens zehn Papiere beinhalten.
Emotionen außen vor lassen
Gefühle sind bei der Geldanlage unangebracht. Weder der todsichere Anlagetipp eines Freundes, das Erscheinungsbild einer attraktiven Vorstandvorsitzenden noch ein Produkt im Spitzendesign (Auto oder Handy) sollten zu überstürztem Aktienkauf führen. Vielmehr sollten nur Fakten als Kaufgrundlage dienen, etwa sprudelnde Unternehmensgewinne, geringer Verschuldungsgrad, gute Marktchancen oder eine unbegründete Kurschwäche.
Verluste begrenzen
Limits funktionieren auch umgekehrt. Wer eine Aktie verkaufen möchte, sollte einen unteren Limit-Wert setzen, unter dem er nicht mehr bereit ist, die Aktie zu verkaufen. Fällt das Papier dann unter den festgesetzten Wert, legen der Händler oder das Computersystem den Verkauf zunächst auf Eis. Erst wenn sich der Kurs erholt und die Aktie den gewünschten Verkaufspreis wieder erreicht, wird der Auftrag ausgeführt. Ähnlich wie beim Ankauf gibt es auch beim Verkauf die Möglichkeit, das Limit zu erweitern. Mit dem Zusatz "Stopp Loss" erreicht der Verkäufer, dass sein Auftrag automatisch dann ausgeführt wird, wenn der anvisierte Kurs erreicht oder unterschritten wird. Mit dieser Variante wird die Aktie so schnell wie möglich veräußert, sobald ein gesetzter Mindestkurs erreicht ist. Börsianer nutzen diese Funktion, um Gewinne bei Börsen-Crashs zu sichern.
Gewinne realisieren
Die schönsten Kursgewinne sind Makulatur, wenn man sie nicht realisiert. Auf stetig weiter steigende Kurse zu warten, kann sich als Fehler erweisen. Besonders nach einem anhaltenden Börsenaufschwung, der die Aktienkurse stark nach oben getrieben hat, sollte man überlegen, sich abzeichnende Konjunktureintrübungen zu einem Ausstieg zu nutzen und Gewinne zu sichern. Empfehlenswert sind Teilverkäufe. So sichert man sich einerseits Gewinn, bleibt aber andererseits mit einem Teil des Papiers investiert. Die gewonnenen Mittel kann man in neue, aussichtsreiche Aktien stecken.