Nach Bekanntwerden der sogenannten Outright Monetary Transactions (OMT-Programm), wonach die EZB unter bestimmten Gegebenheiten unbegrenzt Anleihen der Euro-Krisenstaaten kaufen wird, sank die Volatilität und auch die Credit Spreads (Risikoprämien) von Krisenländern wie Irland, Italien und Spanien gingen zurück.
Auch das Bild, das sich bereits seit Jahresbeginn an den Aktienmärkten abzeichnet, gibt Grund zur Freude: Seit Jahresanfang verbuchten alle Börsen– mit Ausnahme Portugals, Spaniens, Zyperns und der Slowakei Zuwächse (ATX: 12,4 Prozent ytd, DAX: 24,2 Prozent ytd). Reisenbergers Argumente dafür: „Die treibende Kraft hinter der Wertentwicklung ist die Überzeugung, dass die EZB mit ihren Maßnahmen Erfolg haben wird. Für Aktien spricht zudem die sehr günstige Bewertung, die KGVs haben sich deutlich normalisiert. Auch die sich aufhellende Gewinndynamik trägt zum Gezeitenwechsel an den Börsen bei. Die Unternehmen schreiben Gewinne und zahlen gute Dividenden.“
Aktientipps: Andritz, SBO, AMS, Semperit und Lenzing
Reisenberger empfiehlt in Aktien des Maschinenbauers Andritz, des Ölfeldausrüsters SBO und des Halbleiterhersteller
Austriamicrosystems (AMS) zu investieren. Grund dafür: Die soliden Bilanzen und die hervorragende Marktstellung der Unternehmen. Als interessant aber risikoreich bewertet Reisenberger Bankaktien und setzt derzeit bevorzugt auf internationale Werte wie etwa auf Aktien der Deutschen Bank, Titel von Crédit Agricole und UniCredit.
Wolfgang Matejka, Geschäftsführer von Matejka & Partner Asset Management favorisiert derzeit Titel des Faserherstellers Lenzing und des Kunststoffspezialisten Semperit: „Bei Lenzing sehe ich neuen Drive. Semperit ist hingegen der Wert für Mutige. Die Aktie ist fair bewertet, und die interne Dynamik verspricht hohes Potenzial.
Schwaches Wirtschaftswachstum
Trotz Optimismus dürfe man nicht annehmen, dass alle Schwierigkeiten rund um die Schuldenkrise behoben seien, so die Experten. Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum sind nicht rosig. Ganz im Gegenteil: Der Ifo-Geschäftsklimaindex verbuchte den fünften Rückgang in Folge und die Analysten von Standard & Poor’s reduzierten ihre Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone.