Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) holte im Mai 2012 sowohl anonym als auch offiziell Angebote bei den vier in Österreich tätigen Anbietern ABV, Raiffeisen Bausparkasse, s Bausparkasse und Wüstenrot ein.
Die Ausgangslage war ein Finanzierungsbedarf von 100.000 Euro über 25 Jahre für ein Ehepaar mit guter Bonität, das über keinen Bausparvertrag verfügt. Ein interessanter Aspekt des Tests: Die bislang übliche "Gleichbehandlung aller Bausparer" weist offenbar erste Lücken auf.
Spielraum bei Gebühren
Auf die Frage, ob bei entsprechender Bonität ein Entgegenkommen bei den Gebühren und beim Zinsaufschlag möglich ist, kam von der ABV ein klares Ja. Bei den anderen Anbietern waren die Zinsaufschläge tabu, sie signalisierten aber, dass sich über gewisse Gebühren reden lässt. Details zum Test gibt es auf www.konsument.at und ab dem 24.5. im Juni-Konsument.
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Effektiver Jahreszinssatz reicht von 3,5 Prozent bis 3,7 Prozent
"Die grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft der Anbieter zeigt, dass es lohnenswert sein kann, sich über eine mögliche Reduzierung der Gebühren zu erkundigen. Abzüge, die nicht nur kurzfristig, sondern über die gesamte Kreditdauer hin wirksam werden, können sich
ordentlich rechnen", so Walter Hager, Finanz-Experte des Vereins für Konsumenteninformation. "Das gilt aber auch für einen Vergleich der Angebote." Der effektive Jahreszinssatz lag bei den Angeboten zwischen 3,4 (s Bausparkasse) und 3,7 Prozent (Wüstenrot).
Unterschied von knapp 5.000 Euro zwischen günstigstem und teuerstem Darlehen
Bei Niedrigzinsen wie derzeit hält sich der Unterschied von "nur" knapp 5.000 Euro zwischen günstigstem und teuerstem Darlehen noch in Grenzen. Sobald das Zinsniveau steigt, würde die Schere aber deutlich weiter auseinander gehen.
Achten Sie auf die Aufschläge auf den Referenzzinssatz
Ein wesentliches Entscheidungskriterium für ein Bauspardarlehen ist der Aufschlag, den die Bausparkassen auf den Referenzzinssatz anwenden. Wüstenrot hat in der Erhebung mit 1,6 Prozent den höchsten Aufschlag angesetzt und liegt deshalb über die gesamte Laufzeit gerechnet über den anderen Angeboten, auch wenn der Einstiegszinssatz teils niedriger als bei anderen Anbietern ist.
"Bausparkreditnehmer sollten sich daher nicht zu sehr vom Anfangszins beeindrucken lassen", so Hager. "Wichtig ist, dass man sich am besten von allen Anbietern ein auf die eigenen Voraussetzungen zutreffendes Angebot errechnen lässt. Dabei sollten die aktuelle Zinslage, aber auch die Belastungen bei Höchstzinsen berücksichtigt werden - und das über die gesamte Laufzeit. All das bildet dann die Grundlage für die Einschätzung, ob man sich die höchstmögliche Monatsrate auch längerfristig tatsächlich leisten kann."