Die von den USA ausgegangene weltweite Finanzkrise hat die Banken in eine Krise gestürzt, die nur mit massiven Staatshilfen gemeistert werden konnte. Daher beschlossen jetzt Finanzmarktaufsicht und Notenbanken – konkret der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht – den Zusammenschluss von Notenbanken und Finanzaufsichtsbehörden unter dem Stichwort „Basel III“ neue Regeln, die die Finanzdienstleister krisenfester machen sollen. Der Ausschuss ist bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel angesiedelt, der Zentralbank der Zentralbanken.
Höheres Eigenkapital soll Banken krisenfester machen
Danach müssen Geschäftsbanken weltweit künftig ein höheres Eigenkapital als bisher aufweisen: Ab 2013 soll die Kernkapitalquote (Tier 1) stufenweise von derzeit vier auf sechs Prozent steigen, so die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Zusätzlich sollen Banken einen Kapitalpuffer von 2,5 Prozent aufbauen. Diese neuen Spielregeln für Kreditinstitute sollen die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Wirtschaftsnationen (G-20) im November genehmigen, damit Banken für künftige Finanzkrisen so gerüstet sind, dass sie ohne Staatshilfen überleben können. Das höhere Kernkapital der Kreditinstitute soll helfen, Verluste besser aufzufangen, die durch Kreditausfälle und Kursverluste entstehen.
Eine höhere Kernkapitalquote macht Banken stabiler, weil sie beim Ausfall von Krediten in einer Krise über höhere Reserven verfügen. Damit sinkt auch die Insolvenzgefahr bei Banken. So ist das Geld der Sparer besser abgesichert. Konsumentenschützer befürchten allerdings, dass die Banken ihren zusätzlichen Bedarf an Kernkapital auch über höhere Gebühren aufbringen werden und damit auf Sparer und Kreditnehmer ein neuer Kostenschub zukommt.
Immerhin gehören die Bankspesen in Österreich den höchsten Bankgebühren in der EU, wie die EU-Kommission kritisiert.