Das komplizierte Karussellspiel des organisierten Verbrechens soll sich laut "profil" vorwiegend in Wien gedreht haben. Die italienische Justiz hat demnach dutzende Treffen und Telefonate der Bande abgehört und genauestens dokumentiert. In dem Dossier der italienischen Behörden sind Fotos von Treffen in noblen Restaurants zu sehen, bei denen Geldübergaben vorgenommen wurden.
So soll die Geldwäsche gelaufen sein
Über Auslandsgesellschaften wurde Mafiageld für fiktive Dienste an etablierte italienische Telekom- Unternehmen überwiesen. Diese überweisen das Geld nach Abzug einer Prämie weiter an Briefkastengesellschaften der Mafia, die ebenfalls erfundene Dienstleistungen verrechnen. Über weitere Tarngesellschaften, die jeweils einen Anteil abzweigen, wurde das Geld weißgewaschen und am Ende wieder den Großkonzernen zugeführt.
Die betroffenen österreichischen Banken berufen sich auf das Bankgeheimnis und wollten zu den konkreten Ermittlungsergebnissen der römischen Justiz keine Stellungnahme abgeben. Die betroffenen Banken haben die Transaktionen der italienischen Kunden selbst bei der Geldwäschestelle im Bundeskriminalamt gemeldet. "Sobald konkrete Verdachtsmomente vorlagen, hat die RZB der Behörde unverzüglich durch Geldwäscheverdachtsmeldungen die relevanten Informationen übermittelt", hält die RZB dazu fest.