62 Prozent der Österreicher kennen Herkunft ihres Stromes nicht
Atomkraft ist nicht sicher und wird es auch nie sein, so Horst Ebner, Vorstand der oekostrom AG. Obwohl laut jüngsten Umfragen 70 Prozent aller Österreicher von der Regierung fordern, etwas gegen die Atomkraftwerke zu tun, kennen rund 62 Prozent die Herkunft ihres eigenen Stromes nicht.
Um diese schizophrene Situation zu beenden, fordert oekostrom von der E-control strengere Regeln für die Ausweisung der Stromherkunft auf der Stromrechnung und eine striktere Überwachung der Stromversorger. „Über die geltenden Vorschriften hinaus sollte der Stromimport und damit das Ursprungsland der Erzeugung auf der Stromrechnung abgedruckt werden“, so Ebner.
Besseres Ökostromgesetz notwendig
„Selbstverständlich müssen wir in Österreich unsere überfälligen Hausaufgaben machen: Daher ist ein neues besseres Ökostromgesetz dringend notwendig. Selbst wenn wir es durch entschlosseneres Handeln in einigen Jahren schaffen, den derzeit importierten Atomstromanteil von rund 6,0 Prozent auf Null zu reduzieren – für den europäischen Atomausstieg wird das gute Beispiel Österreichs allein nicht reichen“, meint oekostrom-Vorstandskollege Karl Wolfgang Stanzel.
Ausstieg aus der Atomkraft zu bewerkstelligen ist eine Fülle von Maßnahmen notwendig – von der Energieeinsparung über einen kräftigen Zuwachs bei den Erneuerbaren Energien bis hin zum Ausbau von Netz- und Speicherkapazitäten. Eine wesentliche Steigerung der Erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne wird ohne entsprechend angepasste Netze und Speicherkapazitäten nicht möglich sein.
Alpenländer wie Österreich haben mit ihren Pumpspeicherkraftwerken das – schon jetzt genutzte – Potenzial der Energiespeicher Europas zu werden. Gemeinsam mit den dazwischen liegenden Netzen können die Unterschiede zwischen Erzeugung und Verbrauch ausgeglichen werden. „Dazu braucht es aber eine koordinierte europäische Energiepolitik“, ist Stanzel überzeugt.