Der Imageschaden für die Banken ist nicht zu überbieten. Zu dieser Meinung könnte man im Zuge der von den US-Banken ausgelösten weltweiten Finanzkrise kommen. Aber weit gefehlt. Es geht noch immer schlimmer. Da wurden von der US-Börsenaufsicht jüngst Vorwürfe erhoben, dass außer Goldman Sachs auch andere Banken Finanzprodukte verscherbelt haben, mit denen Investoren auf einen Einbruch des US-Häusermarkts wetten konnten, wie etwa die Deutsche Bank, die Schweizer UBS und die von der Bank of America übernommene Investmentbank Merrill Lynch.
Auch die Banken unter den Spekulanten gegen Griechenland und den Euro
Und in der Griechenlandkrise, die längst zur Eurokrise geworden ist, ist es für Finanzmarkt-Experten klar, dass auch die Banken - selbst in der Eurozone - gegen Griechenland und den Euro spekuliert haben und danach bereits gegen Portugal und Spanien spekulieren.
Da lässt sich gleich mehrfach verdienen. An der Wette selbst. Und wenn diese aufgeht müssen sich die Staaten der Eurozone zusätzlich verschulden, um wie aktuell mit Notkrediten Griechenland zu retten und den Euro zu stabilisieren und vielleicht etwas später auch noch Portugal und Spanien. Und auch daran verdienen die Kreditinstitute auf vielfältige Art und Weise. Selbst jeder Kauf und Verkauf von Anleihen lässt Gebühren und Provisionen fließen. Und wo Banken im Zuge der Eurokrise selbst in Schieflage geraten, müssen die Steuerzahler erst recht wieder mit ihren Steuergeldern für Rettung sorgen, wie sie das auch im Zuge der jüngstenweltweiten Finanzkrise tun mussten, wenn sie ihre Ersparnisse wiedersehen wollen.
Politische Lähmung der Europäischen Union
Und die Politik der Europäischen Uion und ihrer Mitgliedsstaaten hat sich bis jetzt als unfähig erwiesen, dem geballten Angriff auf den Euro, der wichtigsten Währung innerhalb der EU, dem Symbol für ein Zusammenwachsen von Europa, etwas entgegen zu setzen. Die offenkundige Hilflosigkeit des mit 500 Millionen Menschen größten und reichsten Wirtschaftsraumes der Welt ist geradezu eine Einladung an die verschiedenen Finanzdienstleister in aller Welt, die Steuerzahler in der Europäischen Union abzuzocken. Das beschädigt das ohnehin angeschlagene Vertrauen in die Banken zusätzlich.
Kein Wunder, dass eine Mehrheit in Österreich sich für eine stärkere Besteuerung der Banken ausspricht,um den Staatshaushalt zu sanieren, wie etwa die jüngste Studie des Linzer Marktforschungsunternehmen IMAS zeigt.