Die Erfahrungen mit der Energie Steiermark, aber auch mit anderen Energieversorgern Österreichs, geben Anlass zur Besorgtheit bezüglich der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kundenorientierten Entwicklung.
Längst wurden die Vorgänge zwischen Konsumenten und Lieferanten im Bereich der Energieversorgung entkoppelt, die „sogenannte“ Privatisierung in diesen Bereichen geht leider unkontrolliert in eine völlig verkehrte Richtung. So verstand man in den letzten Jahren unter Privatisierung lediglich ein Verkaufen aus staatlicher Hand und damit verbundene öffentliche Einnahmen einerseits und ein komplettes Ausdünnen des Mitarbeiterstandes in reiner Gewinnabsicht andererseits.
Kundenunfreundliche Verhaltensmuster
Dabei wurden jene mit Know-how Potential eher freigesetzt, geblieben sind stark dominante und sehr junge, eher einflussarme Mitarbeiter. Dadurch richten sich die Bemühungen dieser Mitarbeiter eher auf das Halten von erworbenen Positionen und Rechten innerhalb der Unternehmungen, weniger auf das Zusammenspiel zwischen Kunden/Lieferanten nach außen hin. Die dadurch entstandenen, einseitigen Kräfteverhältnisse drücken sich durch überaus kundenunfreundliche und verständnislose Verhaltensmuster aus.
Mangelnde Weiterbildung und auch fehlende Bereitschaft dazu, führen nun zu Verletzungen von in Österreich üblichen Konsumentenrechten. So werden Rechnungen, Mahnwesen oder darauf folgende Handlungen vom Konsumenten, Kraft ihrer Komplexität, fachlicher Überbordung und mangelnden Erklärungen nicht mehr verstanden. Dabei fällt der Konsumentenschutz völlig unter den Tisch. Immer skurriler werden daher die sogenannten „Missverständnisse“.
Da inzwischen rein gewinnorientiertes Konzerndenken in den Firmenphilosophien vorherrscht, werden Ausnahmesituationen wie etwa wirtschaftliche, persönliche oder umweltbedingte Faktoren nicht mehr wahrgenommen und Kraft dessen auch nicht bearbeitet.
Unbequeme Kunden landen in Kundendatenbank schlechter Bonität
So führen etwa Rechnungsrückstände oder unbequeme Kunden sehr rasch in eine Kundendatenbank welche alle vermeintlich schlechteren Bonitäten erfassen und normalen Lieferverbindungen ausschließen, auf jeden Fall diese noch zusätzlich verteuern. Die im guten Umgang mit Kunden normal üblichen Beratungen bleiben aus und so ergibt sich eine Spirale welche Firmen wie auch Privatnutzer in gesellschaftlich schädigender Weise betreffen.
Wie in anderen Branchen, ist auch hier sicherlich letztlich der Gesetzgeber gefordert rasche Regeln und Verordnungen zu schaffen um weitere Fehlentwicklungen schnellstens zu verhindern. Im Sinne der Privatisierung in diesem Bereich sind die Firmen selbst jedenfalls mit ihren Maßnahmen weitestgehend gescheitert. Derzeit merken diese aber, Kraft ihrer immer noch bestehenden monopolartigen Stellungen in vielen Bereichen, nichts von alldem, schlimmer noch – sie wähnen sich im Recht und nutzen die Situation weit über Gebühr aus.
Josef Hirschmugl
... geboren am 8. März 1946 in Deutsch Goritz, geschieden, zwei Kinder. Josef Hirschmugl betreibt u.a. das Consulting-Unternehmen "Hirschmugl-Consulting". Seine Ausbildung:
2004: "GENDER - Ausbildung" BIT - Schulungscenter Graz
2003: Ausbildung "Media Power User" BIT - Schulungscenter Graz
2002: "MS Access Grundlagen für Entwickler" BIT - Schulungscenter Graz
2002: "Datenbankdesign für Entwickler" BIT - Schulundcenter Graz
1997: Seminar "Optimale Betriebsgrößen", Industriellenverband Wien
1995: Grundkurse CAD - Anwendungen bei INVESTRONICA in München
1983: Industrieseminar "Fabrikreorganisation"
1983: Seminar "EDV - Anwendungen in der Bekleidungsindustrie"
1970 - 1971: REFA Ausbildung A+B im WIFI Graz
1961 - 1968: Verschiedene Praktika in Betrieben, Schulen und Ausbildungsstätten
1970 - 1972: Ausbildung zum Versicherungskaufmann in Graz
1966 - 1968: Lehre und Berufsschule "Industriekaufmann" in Feldkirchen
1962 - 1965: Fern- Diplom "Populäre Technik", international school
1961 - 1963: Lehre und Berufsschule "Mechaniker" in Graz