Ausschlaggebend für den Trend dürften auf der einen Seite das Wachstum der Bevölkerung, das zuletzt über dem durchschnittlichen Anstieg der vergangenen Jahre lag, eine steigende Anzahl der Haushalte und mehr Zuwanderung sein. Auf der anderen Seite sorgten rückläufige Kreditzinsen dafür, dass mehr Wohnbaukredite aufgenommen wurden, was sich somit auf die Nachfrage nach Eigentums-Immobilien positiv auswirkte.
„Die Nachfrage im Alt- und im Neubaubereich ist ungebrochen hoch, wobei das Angebot insbesondere bei Eigentumswohnungen derzeit deutlich kleiner ist als die Nachfrage“, so Stefan Linder, Geschäftsführer der RESAG Immobilienmakler. Die klare Folge sind Preissteigerungen, wodurch Wohnungssuchende sogar bereits in den Mietwohnungsmarkt ausweichen, da sie keine passenden Eigentumswohnungen zu adäquaten Preisen finden.
Gute Zeiten für Anlageimmobilien
Für Anlageobjekte bedeutet das eine zusätzliche Belebung des Mietermarktes. So gäbe es derzeit etwa kaum Leerstandszeiten bei marktkonformen Wohnungen, so die Immo-Experten. Zinshäuser oder Vorsorgewohnungen könnten daher weiterhin empfohlen werden.
Dass Mieten und Preise je Quadratmeter weiter zulegen werden, ist FindMyHome.at-Geschäftsführer Bernd Gabel-Hlawa überzeugt: „Die hohe Dynamik der vergangenen Jahre wird vielleicht etwas nachlassen, wir gehen aber von einem stabilen Wachstum aus.“
Wiens Immopreise um 42 Prozent verteuert
Nach Angaben des Immo-Barometers von FindMyHome.at haben sich in den vergangenen fünf Jahren – von September 2007 bis September 2012 - in Wien die Quadratmeterpreise um rund 42 Prozent verteuert. So muss man für einen Quadratmeter Eigentum derzeit im Durchschnitt 3.823 Euro berappen.
Doch alles ist relativ. Denn im Vergleich zu internationalen Entwicklungen wäre Wien nach Ansicht von FindMyHome.at noch immer günstig. Als Beispiel dafür führen die Immo-Spezialisten die Durchschnittspreise für einen Quadratmeter in München an, der bei 5.309 Euro liegt.
Zusätzlichen Antrieb für den Wiener Immobilienmarkt erwartet Gabel-Hlawa von internationaler Seite: „Wir verzeichnen eine stetig steigende internationale Nachfrage nach heimischen Immobilien in guten Lagen – neben Deutschland und Osteuropa neuerdings vor allem auch aus England, Frankreich und Italien.“ Die Gründe dafür sind Sicherheit, Preise und Optik. Denn Österreich gilt im Immobiliensektor als sicherer Hafen, der vergleichsweise günstige Preise und imperiale Architektur bietet. „Dieser Trend wird sich weiter verstärken, wobei es sich hier selten um ein reines Papier-Investment handelt, sondern die Emotion fast immer mitkauft“, so Gabel-Hlawa.