Neben den Leasing-Töchtern der Kfz-Hersteller bieten auch alle größeren Finanzgruppen in Österreich unabhängige Leasing-Finanzierungen an.
Bei Spritpreisen von einem Euro und Leitzinsen bei Null-Prozent wird plötzlich auch das eigene Kfz wieder interessant, das aufgrund der hohen Kosten zuletzt stark an Attraktivität verloren hatte. Wer dafür nun
eine Finanzierung sucht, kommt am Thema Leasing nicht vorbei. So gilt theoretisch zwar eine Kreditfinanzierung als günstiger, weil hier nicht nur eine Bank, sondern auch die Leasing-Firma verdienen will. In der Praxis wird diese Binsenweisheit jedoch regelmäßig widerlegt, insbesondere wenn auch der Leasinggeber mit Bedacht ausgewählt wird.
Kfz-Leasing: Wenig transparenter Marktführer
Dass es sich hier lohnen könnte, nicht sofort das Angebot des Händlers anzunehmen, dafür spricht nicht zuletzt, dass der österreichische Kfz-Leasing-Marktführer, die Porsche Bank, als einziges der angefragten Unternehmen sich nicht dazu hat bewegen lassen, an diesem Vergleich teilzunehmen. So würde die Kunden weniger der Preis als das umfangreiche Dienstleistungsangebot interessieren, dass so nur die Porsche Bank anbieten könne. Nun ist die Porsche Bank mit VW ebenso eng verbunden, wie mit den Autohäusern und Markenwerkstätten der VW Gruppe, was ihr sicherlich erhebliche Vorteile gegenüber der Konkurrenz einräumt. Der Teufel steckt aber auch hier im Detail und da alle großen heimischen Finanzgruppen auch eigene Leasing-Töchter haben, kann es niemals schaden, deren Angebote mit den Finanzierungsangeboten des Händlers zu vergleichen. Denn das erspart nicht nur die zumeist durchaus üppigen Händler-Provisionen, vielleicht bietet ein anderer Leasinggeber auch genau die Zusatzdienstleistungen nicht, die unerwünscht sind, kostet dafür aber weniger.
Kfz-Leasing: Unterschiedliche Angebote
Und so müssen auch die unten verglichenen Anbieter keine absolut identischen Verträge anbieten, sondern unterscheiden sich in einzelnen Details. So bieten Marken-eigene Leasinggeber mitunter „Querfinanzierungen“ in der Form günstigerer Kaufpreise und höherer Rabatte an. Dem treten die unabhängigen Leasinggeber mit speziellen Zusatzleistungen und Aktionen entgegen, was den Vergleich der einzelnen Angebote nicht einfacher macht. Wer sich aber die Mühe macht, die Angebote zu vergleichen, kann seine Gesamtbelastung mitunter um tausend und mehr Euro reduzieren. Wie im 2. Teil dieser Serie gezeigt wird, können Jungunternehmer und Selbständige ihre Kfz-Kosten mit „Operating-Leasing“ steuerlich minimieren können lesen
Kfz-Leasing Vergleichsbeispiel: Ein Audi A3 Sportback ab 262,87 Euro monatlich
Biallo.at hat daher die unabhängigen Anbieter um ein konkretes Angebot gebeten, wobei für die Angebote der Listenpreise als Kaufpreis vorgegeben wurde. Es wurde ein reines „Finanzleasing“ („Restwertleasing“) gewählt, wie es bei privaten Leasingverträgen üblich ist, die nicht unter steuerlichen Aspekten geschlossen werden. Dafür haben einen „Audi A3 Sportback 1.6 TD“ ausgewählt, der mit 25.990 Euro in der Liste steht. Vorgegeben ist eine Laufzeit von 60 Monaten mit 20.000 Jahreskilometern, 5000 Euro als Anzahlung und ein „Restwert“ bei Vertragsende von 7000 Euro an.
Anbieter |
BAWAG P.S.K. Leasing |
Raiffeisen Leasing |
UniCredit Leasing* |
EBV Leasing*
(Sparkassen/VIG)
|
Sollzinssatz |
2,475% |
3,681 % |
2,75 % |
2,5 % |
Effektiver Jahreszinssatz |
3,66% |
3,997 % |
3,41 % |
3,03 % |
Bearbeitungsgebühr
in Euro
|
299,00 |
180,00 |
150,00 |
150,00 |
Vertragsgebühr (staatl.) in Euro |
154,72 |
112,37 |
244,36 |
138,84 |
Gesamtbelastung monatlich in Euro |
338,14 |
273,81 |
265,26 |
262,87 |
Gesamtbelastung in Euro (FGB) |
32.742,12 |
28.720,77 |
28.309,96 |
28.061,04 |
Die fiktive Gesamtbetrag gem. Verbraucherkreditgesetz (FGB) beinhaltet die Summe aller Leasingentgelte, den Restwert, die Leasingentgeltvorauszahlung (soweit vorgesehen) und die Bearbeitungs- und Rechtsgeschäftsgebühr.
*Abschluss und Vinkulierung einer Vollkaskoversicherung auf Kosten des Leasingnehmers sind erforderlich. |
Bei Raiffeisen wird die „Anzahlung“ in ein „variables Depot“ (2000 Euro) und eine Einmalkaution von 3000 Euro aufgespalten. Im Falle des Ankaufs des Leasingobjektes durch den Leasingnehmer wird die Einmalkaution mit dem Restwert (inkl. Ust) verrechnet). Somit ergibt sich eine Restzahlung in Höhe von EUR 7.000,00. Das variable Depot wird in gleich hohen Teilbeträgen während der Laufzeit rückgeführt und mit der Leasingrate verrechnet.