Ab August ist das neue Zahlungssystem Pflicht. Banken dürfen ab sofort keine Zahlungsaufträge mit getrennten Bankleitzahlen und Kontonummern mehr ausführen.
Die Umstellung auf das internationale Zahlungssystem startet nun zum 1. August endgültig. Damit ist die Verwendung von BIC (der internationalen Bankleitzahl) und IBAN (der internationalen Kontonummer) anstatt der herkömmlichen Kontonummer beziehungsweise Bankleitzahl nun Pflicht. Banken dürfen ab sofort keine Zahlungsaufträge mit Bankleitzahlen und Kontonummern ausführen.
Ziel der Umstellung auf BIC und IBAN ist eine Vereinfachung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs in den 28 EU-Ländern sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Monaco. Diese Länder bilden den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA). Die mit der Umstellung einhergehenden Vorteile - schneller, sicherer, günstiger – sind den Österreichern bis jetzt erst weniger bekannt.
Umfrage zu IBAN und BIC
Zwei Drittel der Österreicher können auf Nachfrage einen oder mehrere Vorteile nennen, jeder Dritte weiß allerdings keinen einzigen Vorteil von IBAN und BIC. Im Detail sehen die Ergebnisse der von Erste Bank und Sparkassen in Auftrag gegebenen IMAS Umfrage wie folgt aus: 55 Prozent der Bürger wissen, dass Euro-Überweisungen in der EU nur noch einen Bankgeschäftstag dauern. 44 Prozent haben davon gehört, dass die Kosten für Auslandsüberweisungen mit jenen im Inland identisch sind und ein Drittel (34 Prozent) gibt an, dass Fehlüberweisungen dadurch vermieden werden.
Jeder vierte Österreicher kennt seine IBAN
Bereits jeder vierte Österreicher kennt seine persönliche IBAN. Rund zwei Drittel der Bevölkerung kennt diese nicht, gibt allerdings an zu wissen, wo sie diese ausfindig machen kann. „Die IBAN ist einzigartig. Versuchen Sie nicht, diese selbst zusammenzubasteln, fragen Sie besser in der Bank oder beim Zahlungsempfänger direkt nach", erklärt Jean Yves Jacquelin, Spezialist für den SEPA-Zahlungsverkehr der Erste Bank. IBAN und BIC befinden sich auf Kontoauszügen, Konto- bzw. Bankomatkarten sowie im persönlichen Online-Banking-Portal im Internet.
Scan & Pay: Geld überweisen mit Fingertipp
Jeder zweite Österreicher (53 Prozent) tätigt Überweisungen hauptsächlich mittels Beleg, beispielsweise per Zahlschein am Schalter oder am Selbstbedienungsgerät, gefolgt von Überweisungen via Netbanking (35 Prozent). Telefonbanking, Mobile Banking oder EPS Online spielen eine noch untergeordnete Rolle. Diese Formen der Überweisung nehmen nur jeweils vier Prozent der Bevölkerung in Anspruch. Das Potential für Mobile Banking ist allerdings groß. Denn der Smartphone Besitz steigt hierzulande massiv an - von 43 Prozent 2011 auf 61 Prozent 2013.
Mit der Scan&Pay Funktion können Zahlungsanweisungen einfach gescannt und ins Netbanking übertragen werden. Mit der Kamera des Smartphones wird entweder der gesamte Zahlschein oder ein darauf vermerkter QR-Code ausgelesen und die Empfängerdaten und der Zahlungsbetrag im Netbanking automatisch übernommen. Auch die Selbstbedienungsgeräte in den Filialen können QR-Codes erfassen und zur Verarbeitung weiterleiten. Durch den QR-Code sind Ausfüllfehler ausgeschlossen.
Erste Bank und Sparkassen bieten auch einen weiteren Service an: Daueraufträge sowie alle im Netbanking hinterlegten Vorlagen werden durch die Sparkassengruppe automatisch auf die internationale Kontonummer des Empfängers umgestellt. Voraussetzung ist, dass von der Bank des Empfängers die IBAN gemeldet wird. Der Kunde muss hier nichts in die Wege leiten, die Daten werden zentral eingespielt. Mitte des vergangenen Jänners sollte die Umstellung der Kontodaten abgeschlossen sein. Für Unternehmer bietet die Erste Bank einen IBAN-Konvertierungsservice an.