Immobilienmakler verzeichnen seit vielen Monaten eine deutlich anziehende Nachfrage nach Wohnungen und Häusern. Dabei sind immer mehr Käufer dank historisch noch immer niedriger Finanzierungszinsen sogar bereit, die mittlerweile teils überhöhten Preise in Kauf zu nehmen – auch für Immobilien, die noch vor Jahresfrist kaum an den Mann oder die Frau zu bringen waren.
Gerade aber hier ist Vorsicht geboten: Der Kauf oder Bau einer Immobilie ist ein umfangreicheres Vorhaben, als vielen klar ist. Schon bei der Finanzierung übernehmen sich viele Interessenten; zum Einen suchen sie sich Objekte aus, die ihren finanziellen Rahmen im Grunde sprengen, zum Anderen werden oft – gerade gebrauchte Immobilien mit immensen Folgekosten – quasi überteuert gekauft. Damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, sollten hier vor der Kaufentscheidung eventuell anfallende Aufwendungen für Sanierung oder Renovierung einkalkuliert werden.
Eine alte Maklerweisheit besagt – nichts geht über die Lage einer Immobilie. Das sollten Käufer unbedingt in die Kaufentscheidung einbeziehen. Denn noch immer gilt: Nur in den großen Ballungsräumen steigen die Preise nachhaltig, und dort zumeist auch nur in bestimmten Stadtteilen.
Folge: Gefragte Gegenden sind oft schon „leergekauft“, die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem, Käufer schlagen übereilt zu. Die Immobilienpreise in den großen Metropolen von Salzburg über Klagenfurt bis Wien sind vor allem in den letzten Jahren überproportional gestiegen. Mittlerweile werden für den Quadratmeter teils 3.000 Euro und mehr bezahlt – Top-Lagen liegen preislich doppelt und dreifach so hoch.
Dagegen herrscht in ländlichen Regionen oder strukturschwachen Gebieten oft das andere Extrem: Hier kann man von der aktuell hohen Immobiliennachfrage meist nicht profitieren, die Preise stagnieren oder fallen gar. Ein späterer Wiederverkauf wird hier meist zu einer regelrechten Herausforderung. Langfristig spricht der demografische Wandel eindeutig dagegen, sein Geld in Immobilien auf dem Land zu stecken.
Fazit: Wer eine Immobilie erwirbt, weil er selbst darin wohnen möchte, muss sich über die Wertentwicklung wenig Sorgen machen. Wer aber getrieben von der Angst ums Vermögen in Immobilien flüchtet, kann damit genau das Falsche tun. Alternativen fürs Ersparte? Festgelder mit mittleren Laufzeiten mit bis zu drei Prozent Zinsen.