Ein aktuelles Bild von der Kreditvergabe in Österreich zichnet die Oesterreichische Nationalbank: Das Neukreditvolumen an Unternehmen sank im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,5 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro. Der Rückgang ließ sich vor allem bei Großkrediten (minus 1,3 Milliarden Euro auf 4,7 Milliarden Euro) beobachten. Gleichzeitig stieg der Anteil der nur kurzfristig (bis sechs Monate) vergebenen Kredite bei Großkrediten auf den Höchststand von 90 Prozet, was bedeutet, dass nur knapp 0,5 Milliarden Euro an längerfristigen Krediten in diesem Segment vergeben wurden. Im Vergleich dazu konnte 2009 noch im Schnitt monatlich ein Volumen von rund 1,1 Milliarden Euro an Großkrediten mit Laufzeit über sechs Monaten verzeichnet werden. Das Gesamtvolumen der Kredite an Unternehmen betrug im Februar 2010 rund 133 Milliarden Euro und war damit gegenüber dem Vormonat kaum verändert ( plus 0,1 Milliarden Euro), im Vorjahresvergleich aber auf Basis der bereinigten Veränderungen nach wie vor rückläufig (minus 1,5 Milliarden Euro).
Deutliche Rückgänge bei Fremdwährungskrediten
An private Haushalte waren Ende Februar 2010 Kredite von rund 123 Milliarden Euro aushaftend. Auf Basis der Bestandsdaten sanken die Kredite in diesem Segment gegenüber dem Vormonat um 0,3 Milliarden Euro oder 0,3 Prozent, was fast ausschließlich auf Rückgänge im Fremdwährungsbereich zurückzuführen war. Hier kam es bereits zum neunten Mal in Folge zu einem Rückgang (in Höhe von 0,2 Milliarden Euro).
Im Vergleich zum Vorjahr sank der Fremdwährungsbestand bereits um 1,9 Milliarden Euro (bzw. minus 5,1 Prozent), was bestätigt, dass Banken bei der Vergabe von Fremdwährungskrediten restriktiver vorgehen. Die Neukreditvergaben an private Haushalte stagnierten im Februar auf dem niedrigen Wert von 1,3 Milliarden Euro. Den größten Anteil an den Neukrediten hatten wie im Vormonat Wohnbaukredite (0,6 Milliarden Euro). Bei Schweizer-Franken-Krediten wurde mit 71 Millionen Euro der niedrigste Wert seit Einführung der Neukreditmeldung verzeichnet.
