Die Bank Austria senkt die variablen Zinsen für ins Grundbuch eingetragene Wohn-Finanzierungen auf einen Jahreszinssatz von 1,75 Prozent.
Die Bank Austria bietet Wohnkredite mit einem attraktiven Jahreszinssatz an - das historische Zinstief der EZB macht es möglich. 1,75 Prozent seien derzeit bei „bester Bonität“ der Kunden möglich, bestätigt ein Sprecher des zur italienischen Unicredit gehörenden Geldinstituts auf Anfrage von biallo.at. Noch vor einigen Wochen hat die Bank mit Sitz in Wien, die von der Höhe des Kernkapitals her die Hitparade der österreichischen Großbanken anführt, zwei Prozent variablen Jahreszins für 20 Jahre laufende Hypothekarkredite verlangt. Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank von Anfang Mai spielt nun den Konsumenten in die Hände.
Effektiver Zinssatz von 2,2 Prozent
Die von der Bank Austria sowohl in den Filialen als auch im Internet beworbene Wohn-Finanzierung weist typischerweise folgende Eckdaten auf: Bei einem Kreditnominale von 100.000 Euro werden dem Bankkunden 96.870 Euro ausgezahlt, der Rest geht für verschiedenste Spesen und Zusatzgebühren drauf. Der größte Brocken davon entfällt auf die Grundbucheintragungsgebühr in der Höhe von 1.440 Euro, für die Bearbeitungsspesen sind 1.000 Euro fällig. Die Schätzgebühr kommt immerhin noch auf 625 Euro, das Grundbuchgesuch (53 Euro) und der Grundbuchauszug (12 Euro) fallen vergleichsweise wenig ins Gewicht. Zu erwähnen wäre auch noch die vierteljährliche Kontoführungsgebühr von 14,73 Euro, die sich über 20 Jahre hinweg auf rund 1.200 Euro summiert. Der effektive Zinssatz (also jener Zinssatz, bei dem schon alle dem Auszahlungsbetrag an den Kunden schmälernden Zusatzkosten berücksichtigt wurden) beträgt ausgehend vom Nominalzinssatz, der wie erwähnt auf erfreuliche 1,75 Prozent zurückgegangen ist, laut Auskunft der Bank Austria 2,2 Prozent.
Die Konkurrenz schläft nicht
Österreichs Banken überlassen das Feld freilich nicht kampflos der Bank Austria. Die BAWAG PSK - immerhin das an der Bilanzsumme gemessen viertgrößte Institut - steigt mit variablen Zinsen von 1,25 Prozent in den Ring, was für ein Kreditvolumen von 100.000 Euro auf einen Zinssatz von effektiv 1,8 Prozent hinausläuft. Wie bei der Bank Austria gibt es diese Konditionen nur für Kunden mit besonders guter Kreditwürdigkeit, die tatsächliche Höhe der Kreditzinsen hängt in der Praxis von vielen verschiedenen Faktoren etwa vom Alter des Kunden oder von den eingebrachten Eigenmitteln ab. Auch die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (RLB OÖ) hat einen Pfeil im Köcher, allerdings ist fraglich, ob das Angebot der stärksten österreichischen Regionalbank mit einem Jahreszinssatz von im Moment zwei Prozent (2,5 Prozent effektiver Zins) auch wirklich die allererste Wahl sein kann. Die Bank Austria positioniert sich somit im Vergleich zu wichtigen Mitbewerbern wie der RLB OÖ oder der BAWAG PSK im Mittelfeld.
Fazit: Wer gerade jetzt vom günstigen Zinsumfeld profitieren will, sollte unbedingt vor der Unterzeichnung eines Kreditvertrags Gegenangebote anderer Geldinstitute einholen und sich regelmäßig auf biallo.at über die neuesten Entwicklungen bei Wohn-Finanzierungen informieren.