Die anhaltenden Niedrigzinsen zeigen Wirkung bei Österreichs Sparerinnen und Sparern. Immer mehr wünschen sich ein Ende der Kapitalertragsteuer (KESt) auf Sparguthaben - zumindest vorübergehend. Kaum verwunderlich: Auf dem Sparbücherl sind schon seit Jahren keine realen Zinserträge mehr möglich. Und auch bei
Tagesgeld und
Festgeld wird sparen immer mühsamer. Einzig Top-Tagesgelder von MoneYou oder Renault Bank direkt ermöglichen noch Zinserträge oberhalb der Inflation. Und bei Festgeltern rechnen sich meist nur Laufzeiten von zwei Jahren und mehr - etwa bei den Festgeldangeboten von Deniz Bank, Vakif Bank, Renault Bank direkt oder ATB.
Das Problem hierbei: Selbst von guten Zinserträgen fließt über die KESt aktuell ein Viertel der Zinserträge an den Staatssäckel zurück - das schmälert zusätzlich die Rendite in Sachen Geldanlage. Kein Wunder also, dass fast zwei Drittel der Österreicher (64 Prozent) die Kapitalertragsteuer auf Sparguthaben am liebsten vorübergehend abschaffen würde, besonders Konsumenten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 2.000 Euro äußern diesen Wunsch, so eine aktuelle Studie von Integral.
Durchschnittlich 5.100 Euro wollen die Österreicherinnen und Österreicher laut der Integral Studie in den kommenden zwölf Monaten neu oder wieder veranlagen - 400 Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.
Verwunderlich: Das Sparbuch bleibt dabei, trotz Minizinsen, auf Platz eins (61 Prozent). Auch Bausparvertrag und
Lebensversicherungen bleiben für die meisten attraktiv (rund 38 Prozent). Die eigene Immobilie und Wertpapiere bleiben unverändert in der Beliebtheitsskala.
Neuer Liebling der Österreicher ist die
Pensionsvorsorge. 36 Prozent (plus drei Prozent) wollen 2015 mehr fürs Alter vorsorgen. Und: Nur 16 Prozent planen für dieses Jahr überhaupt kein Geld zu veranlagen.