Samstag, 27.04.2024 03:31 Uhr
RSS | Inhalt |
Börsen-Crash
 
04.08.2014

Börsen-Crash 10 Tipps gegen den Kursverfall

Von Perer Weißenberg und Wolfgang Walter
Wenn es an den Börsen abwärts geht, geraten viele Anleger in Panik. Die beste Alternative: Ruhe bewahren und handeln. Zehn bewährte Strategien.
Börsen-Crash 10 Tipps gegen den Kursverfall
Performance gesucht: An der Wiener Börse geht es derzeit hoch her
Weltweiten Konflikte, viele Staaten am Rand der Pleite, Zentralbanken auf Abwegen: Welcher Anleger ist da nicht in Sorge? Um über 400 Punkte ist der ATX an der Wiener Börse seit März eingebrochen und so manchen Anleger befällt mittlerweile die Panik, wenn die Kurse an manchen Handelstagen weltweit gleich um mehrere Prozentpunkte nach unten rauschen. Mit klaren Strategien ist Ihr Depot gegen den Crash am Parkett gewappnet.

Verluste minimieren, Gewinne laufen lassen

So vermeiden professionelle Anleger den Sturz ins Bodenlose. Viele Privatinvestoren behalten dagegen ihre Handvoll Aktien auch dann, wenn der Kurs sinkt und sinkt, weil sie denken: Jetzt ist es ohnehin zu spät. Steigt der Kurs dagegen etwas, stoßen sie die Papiere ab, um sich den kleinen Gewinn zu sichern.

Wer so handelt, dezimiert sein Vermögen mit Sicherheit. Doch es geht auch anders - wenn Anleger nicht in die Panik einstimmen, die an den Börsen an allzu vielen Tagen herrscht. Damit Sie kühlen Kopf behalten, gibt biallo.at Antworten auf Fragen der Konsumenten zum aktuellen Börseneinbruch:

Börsen-Crash: Wie weit fallen die Kurse?

Den Sturz ins Bodenlose ohne Gesundung der Kurse gibt es an der Börse nicht - und nach dieser Gewissheit sollte der Anleger auch handeln. Selbst nach großen Crashs wie Ende der Zwanziger Jahre, in den Neunzigern oder vor drei Jahren haben sich die Märkte erstaunlich schnell wieder erholt – und oft sogar neue Rekordhöhen erreicht.

Beinahe bodenlose Verluste sind aber möglich. Die machen vor allem jene, die nun in Panik zu Tiefstkursen aussteigen – und aus der gleichen Panik heraus bei Tiefstkursen keine neuen Fonds oder Aktien erwerben. Lassen Sie sich deshalb auch nicht durch angeblich „magische“ Kursstände beirren, von denen in manchen Medien die Rede ist. Ob der ATX nun gerade knapp über oder unter 2.500 Punkten steht, hat höchstens auf einige Gelegenheitsanleger psychologische Wirkung. Doch die Kurse werden im Wesentlichen von hochprofessionellen Strategen bewegt, die zum Beispiel die Milliarden von Pensionsfonds langfristig ertragreich investieren müssen. Sie lassen sich bei ihrer Anlage nicht von kurzfristigen Schwankungen über bestimmte Kurshöhen bewegen. Zum Thema Strategie lesen Sie im Folgenden noch mehr.

Börsen-Crash: Jetzt schnell Fonds verkaufen?

Nein. Bewahren Sie erst einmal kühlen Kopf. Erstens kann es ja sein, dass der Fonds, den Sie besitzen, gar nicht wesentlich oder mehrheitlich in Aktien investiert ist. Die Frage, wie abhängig er vom Börsengeschehen ist, beantwortet oft schon ein Blick in das Online-Depot. Dort finden sich die wichtigsten Einzelpapiere – und auch die Entwicklung seit Jahresbeginn. Die gibt oft bereits Auskunft darüber, ob Ihr Fonds vom Auf und Ab an den Börsen wesentlich beeinflusst ist.

Dazu kommt die Überlegung: Brauchen Sie das Geld jetzt gerade überhaupt? Oder können Sie eine Schwächephase an den Börsen auch durchstehen? Auch hier kann der Blick auf die Langfristentwicklung Ihres Papieres (zum Beispiel die Rendite pro Jahr in der Zehnjahresbetrachtung) Ihnen ein gutes Gefühl für die Langfrist-Performance geben. Und damit auch eine Antwort auf die Frage, ob ein Ende mit Schrecken durch einen schnellen Verkauf eine sinnvolle Reaktion auf den Einbruch der Kurse ist.

Börsen-Crash: Wie kann ich mich absichern?

Ihre Fonds müssen nicht fallen und fallen – Sie können sich absichern: Das geht sowohl mit einzelnen Fonds, die solche Sicherungsmechanismen eingebaut haben, dafür aber bei einem Boom nicht den ganzen Kursaufschwung mitnehmen. Ein solches Hedging ist aber auch mit Optionsscheinen möglich. Dazu sollten Sie sich aber schon sehr gut an der Börse auskennen – und auch genau Ihre Anlageziele und -zeitpunkte definieren können. Normalanlegern ist eine solche Strategie daher eher nicht zu empfehlen.

Was indes viele Anleger längst zur Absicherung tun - ohne das zu registrieren: Absicherung gegen das zwischenzeitliche Ab an den Börsen findet für den Normalkunden schon allein dadurch statt, dass er in der Regel den Großteil seiner Geldanlagen anderswo investiert hat: in Kapital-Lebensversicherungen etwa, in eine Immobilie, in Tages- oder Festgelder und auch durch die Zahlung in die Rentenkasse. Die Wertentwicklung dieser großen Geldanlagen des Normalverdieners ist vom Börsengeschehen weitgehend unberührt. Bei Immobilien kann sie sogar davon profitieren, wenn die Anlage an der Börse durch Kursverfall weniger lukrativ ist. Dann steigt die Nachfrage nach „Betongold“ – und damit der Wert von Eigentum.

Börsen-Crash: Leiden jetzt auch Immobilien und festverzinsliche Anlagen?

Wer die vorige Antwort gelesen hat, der könnte einfach nein sagen. Aber ganz so einfach ist die Lage nicht. Denn zum einen könnte ein länger anhaltender Einbruch an den Aktienmärkten auch Fonds unter Druck bringen, die in Immobilien anlegen. Die Insolvenz der offenen Immofonds wie SEB Immoinvest oder CS Euroreal hat das erschreckend belegt. Zum anderen kann das allgemeine Zinsniveau sinken, wenn die Realwirtschaft wie schon in den vergangenen Monaten wegen der Marktkrisen auf billiges Geld von den Zentralbanken angewiesen ist. Welche Strategien es gegen solchen Zinsverfall gibt, das lesen Sie hier.


Börsen-Crash: Soll ich jetzt mein Erspartes in Gold oder Immobilien investieren?

Ein schlechter Rat: Nie nur auf ein Pferd setzen – das gilt auch in Zeiten der Börsenschwankungen. So wie der Normalanleger sein Geld anlegt, ohne dass ihm das oft ganz bewusst ist, so ist das auch ziemlich richtig: Ein Teil in festverzinsliche Papiere mit verschiedenen Laufzeiten, Kapital-Lebensversicherungen, dem selbstgenutzten Heim, aber auch an den Kapitalmärkten – das ist eine gute Strategie für Anleger mit langem Horizont.

Der Goldpreis ist 2013 kräftig gesunken - und zuvor stark gestiegen. So gesehen ist auch die Investition in Gold bestenfalls als Beimischung zur Gesamtanlage mit einstelligem Prozentsatz möglich. Denn auch Gold ist ein spekulativer Wert - und kein sicherer Hafen.


Börsen-Crash: Wenn der ATX sinkt, fällt dann jeder Fonds mit?

Nein. Große Teile der Anlagen dort sind von den Einbrüchen der Aktienmärkte gar nicht berührt – und viele Fonds oder gar Optionsscheine profitieren sogar von sinkenden Aktienkursen. Anleger sollten sich deshalb stets genau darüber informieren, was überhaupt das Investment ist, in das sie etwa über einen Fonds ihr Geld anlegen. Und Sie sollten vor allem eines eisern beachten: Niemals in etwas Börsengehandeltes investieren, das Sie nicht zur Gänze verstehen. Niemals! So lässt sich böses Erwachen bereits im Ansatz vermeiden.

Börsen-Crash: Wie mache ich mein Depot immun?

Disziplinierte Anleger, die etwa in normale Fonds und nicht in hochspekulative Produkte investieren, können sich mit einer Methode dagegen wappnen, große Verluste zu erleiden – und zugleich große Gewinne möglich machen. Der Autor nennt es die Zehn-Prozent-Regel. Sie funktioniert einfach so:
  • Wenn Sie etwas Börsennotiertes erwerben, dann sollten Sie gedanklich vom Kaufkurs zehn Prozent abziehen – und diesen Wert notieren. Auch zehn Prozent Plus sollten sie als Kurs bereits notieren.
     
  • Erreicht der Kurs die Zehn-Prozent-Verlust-Marke, so wird das Papier sofort verkauft! So erleiden Sie niemals mehr als eben jene zehn Prozent Minus.
     
  • Erreicht der Kurs die Marke von zehn Prozent Kursgewinn, dann geht das Rechnen und Notieren von Vorne los – zehn Prozent Minus ausgehend von dieser neuen Marke ist der Verkaufskurs; zehn Prozent Plus der Kurs, an dem jetzt wieder neu gerechnet wird.

Diese Methode kennen Börsianer auch als die Regel: Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen. Das funktioniert – sofern Sie sich nicht selbst betrügen und diszipliniert bleiben. Was dabei helfen kann: Schon beim Kauf eines Papieres können Sie die entsprechenden Stopp-Kurse eingeben – und bei guten Depotbanken sogar automatisch zu einem gewählten Kurs verkaufen.

Börsen-Crash: Sind jetzt auch Tages- oder Festgelder unsicher?

Nicht verrückt machen lassen: Tages- und Festgelder in den üblichen Höhen von weniger als 100.000 Euro pro Privatanleger sind sehr sicher angelegt. Die europäische oder deutsche Einlagensicherung sorgt dafür, dass hier selbst bei einer unwahrscheinlichen Pleite des Bankhauses der Anleger keinen Verlust erleidet. Und über die deutsche Bankensicherung hinaus bieten viele Geldhäuser auch noch Sicherungsverbünde, durch die Geldanlagen des einzelnen Kunden in zweistelliger Millionenhöhe abgesichert werden.

Börsen-Crash: Lieber die Börse meiden?

Wenn Anleger Schwankungen im Wert ihrer Anlage nicht ertragen können, dann heißt die Antwort: Finger weg von den meisten Fonds, Aktien oder gar Optionsscheinen. Wer aber keinen Teil seines Ersparten mit einem langen Zeithorizont in die Aktienmärkte investiert, der verpasst eine der ertragreichsten Chancen zur Geldanlage. Die durchschnittliche Wertentwicklung des Deutschen Aktienindex zum Beispiel hat nach einer Auswertung des Deutschen Aktieninstituts von 1949 bis Ende 2006 genau 12,3 Prozent pro Jahr betragen. Festverzinsliche, aber auch viele Fonds, Versicherungen und Anleihen können da nicht mithalten.
Grundregeln bei der Geldanlage an der Börse

1. Niemals mit geliehenem Geld spekulieren – und
2. niemals mit Geld, das eigentlich zu einem festen Termin für etwas anderes verplant ist. Das heißt:
3. Sie sollten etwa auf einem Festgeld-Konto auch stets flüssig genug bleiben, damit Sie nicht in schlechten Börsenzeiten dortige Anlagen verkaufen müssen, weil Sie das Geld brauchen.
4. Was zuletzt nicht genug wiederholt werden kann: Niemals in eine Geldanlage investieren, die Sie nicht völlig verstehen.
Leserkommentare
Kommentar schreiben
Name:
E-Mail:

Code hier eingeben: (neu laden)
Überschrift:
Kommentar:
Foto: Wiener Börse.at ID:4014
* Anzeige: Mit Sternchen (*) gekennzeichnete Links sind Werbelinks. Wenn Sie auf so einen Link klicken, etwas kaufen oder abschließen, erhalten wir eine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit.
Anzeige
|link.alt|
Tagesgeld
Nr. Anbieter Zins  
1 zur Bank
3,350 %
zur Bank
2 zur Bank
3,300 %
zur Bank
3 Renault Bank direkt
2,800 %
zur Bank
4 zur Bank
0,550 %
zur Bank
Laufzeit:3 Monate; Betrag 20.000 Euro
Gesamten Vergleich anzeigen:Tagesgeld
Sparindex
Tagesgeld
Tagesgeld-Index Österreich
Durchschnittszins, 10.000 Euro
Anzeige
Festgeld
Nr. Anbieter Zins  
1 zur Bank
3,400 %
zur Bank
2 Renault Bank direkt
3,300 %
zur Bank
3 zur Bank
3,200 %
zur Bank
4 zur Bank
3,150 %
zur Bank
Laufzeit:12 Monate; Betrag 20.000 Euro
Gesamten Vergleich anzeigen:Festgeld
Sparindex
Festgeld
Tagesgeld-Index Österreich
Durchschnittszins, 10.000 Euro
Anzeige
.
© 2024 Biallo & Team GmbH - - Impressum - Datenschutz