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Die neuen Strafsteuern
 
30.08.2010

Die neuen Strafsteuern Ehrlich? Dumm!

Von Erwin J. Frasl
Die Regierung arbeitet an neuen Steuerbelastungen für die Bürger - im Geheimen. Statt Reformen für Milliardeneinsparungen gibt es zusätzliche Belastungen und Pläne einer Strafsteuer für Leistungsträger.
Die neuen Strafsteuern Finanzportal Biallo.at
Zum unfreiwilligen Unterstützungsverein für die Freiheitliche Partei bei der Wien-Wahl im Herbst könnten die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP mit ihren Steuerplänen werden – falls sie nicht aufpassen. Da hofft die SPÖ die Staatsschulden mit einer Bankensteuer abbauen zu können und suggeriert den Bürgern, dass eine Bankensteuer wirklich von den Banken getragen wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird eine derartige Steuer aber von den Kreditinstituten auf die Kunden abgewälzt.
Dabei müssen Kreditkunden schon jetzt eine Sondersteuer, nämlich die Kreditsteuer in Höhe von 0,8 Prozent der jeweiligen Kreditsumme, über die Banken an den Staat abliefern. Und diejenigen, die sparen, werden ebenfalls mit einer Steuer, der 25prozentigen Kapitalertragsteuer, belegt.
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Unbequeme Suche nach großen Steuerhinterziehern

Steuerfrei gehen nur große Steuerhinterzieher durchs Leben. Diese stehen aber offenbar nicht im Mittelpunkt des Interesses der Regierung. Die konzentriert sich lieber auf die Masse der steuerehrlichen Bürger. Das Motto dabei: Wer schon Steuer zahlt, dem kann man immer wieder eine Zusatzlast aufbürden. Große Steuersünder zu erfassen ist offenbar mühsamer. Es sei denn, man bekommt die Namen der Steuerhinterzieher auf einer CD von einer benachbarten Regierung, wie etwa im Fall Deutschland, spesenfrei ins Haus geliefert. Da bleibt einem gar nichts anderes übrig als zu handeln, um die dann fälligen Steuern samt Strafzahlungen in den Staatshaushalt zu lotsen.

Dabei würde es sich lohnen, professionellen Steuersündern, die ihr Geld der Besteuerung entziehen, das Handwerk zu legen. Immerhin sollen laut einer Studie des Finanzdienstleister Helvea allein in der Schweiz zwölf Milliarden Euro Schwarzgeld von Österreichern deponiert sein. Da sollte es der Regierung doch beträchtlicher Anstrengungen Wert sein, diese Gelder wieder der österreichischen Besteuerung zuzuführen. Wenn die Regierung dazu nicht fähig ist, wäre der zweitbeste Weg eine Steueramnestie, um Steuersündern die Rückführung ihrer Gelder zu ermöglichen, um dann zumindest für die Zukunft von der Besteuerung dieser Gelder zu profitieren.

Ehe aber an der Steuerschraube – egal ob Bankensteuer oder Mehrwertsteuer – gedreht wird, müssen die vorhandenen Möglichkeiten genützt werden, um die zu hohen Staatsschulden abzubauen. Die seit Jahren diskutierte große Verwaltungsreform bietet dazu reichlich Möglichkeiten. Die Sparer und Kreditnehmer über die Banken oder alle zusammen per Erhöhung der Mehrwertsteuer in die Steuermangel zu nehmen ist gerade in der jetzigen Finanz-und Wirtschaftskrise schlicht und einfach unsozial.

Neue Strafsteuer für Besserverdiener?

Zu alledem wir in der SPÖ bereits laut über eine neue "Solidarabgabe" nachgedacht. Wer mehr als 300.000 Euro im Jahr verdient, soll mit einem Solidarzuschlag von fünf Prozent künftig die Budgetsanierung in Österreich vorantreiben. Solch eine „Strafabgabe für Besserverdiener“ hat unlängst der SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter gefordert.

 

Leserkommentare
Kommentare können sich auf eine ältere Version des Artikels beziehen.
01.08.2010 23:32 Uhr - von frutti
Strafsteuer? Yay!
Eine Strafsteuer für Besserverdiener? Ich war selten mit einem Vorschlag so einverstanden wie mit diesem! Denn bei einem Jahresverdienst von den hier vorgeschlagenen 300.000,- + im Jahr wird die Wahrscheinlichkeit in meinen Augen auch schon recht klein, dass man Leute trifft, die wirklich garso schwer arbeiten und vor allem durch und durch ehrliche Häute sind. Nennt es Neid, doch in meinen augen kann man gerade bei diesen Besserverdienern ruhig noch etwas mehr abschneiden - sie werden trotzdem noch ein schönes Leben führen können. Aber nein - Neid ist es wahrscheinlich garnicht so - eher verbitterung. Verbitterung deswegen, weil ich immer wieder von Korruptions- und Schwarzgeld-Affären lese, in denen sich Besserverdiener (am liebsten solche in öffentlichen Ämtern) versucht haben noch etwas reicher zu machen als sie ohnehin schon sind. Man nehme nur den Herrn Haider her, der post mortem auffliegt. Und einige Sätze in dem Artikel treffen den Nagel da eh auch perfekt auf den Kopf - die, die meinen, Steuersünder zu suchen wäre zu mühsam und es ist ja viel leichter den ehrlich menschen noch mehr aus der tasche zu ziehen. Ich glaube ja bis heute, dass die Steuer-CD auch nur ein Gag war um Selbstanzeigen zu provozieren. Hat ja auch funktioniert... und manche Banken haben auch gleich noch ein Geschäft damit gemacht. (siehe Capital Bank: http://www.capitalbank.at/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=12&cHash=7a3f7ce844 Aber es hilft ja eh alles nichts - sofern man nicht selbst zu den oberen 10.000 gehört die sich alle Bälle zuschupfen um immer reicher zu werden, kann man sich nur ärgern und hier und da als eine Art Selbsttherapie wütende Kommentare zu passenden Artikeln schreiben ... ich hoffe es wird mir verziehen. ;)
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