Verglichen mit anderen Branchen spielt im Banken- und Finanzdienstleistungssektor der Anteil der variablen Vergütung am Gesamtvergütungspaket der Mitarbeiter eine größere Rolle. „Die Analyse zeigt aber, dass sich die Vergütungsstrukturen erheblich zwischen den deutschsprachigen Ländern unterscheiden. So ist die Bedeutung der variablen Vergütung im Vergütungsmix in Österreich deutlich geringer als in Deutschland oder der Schweiz“, so der Leiter der Studie, Prof. Dr. Dirk Sliwka.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich dies am Verhältnis der variablen Vergütung zum Grundgehalt auf den höchsten Hierarchieebenen. In Deutschland liegt die so genannte „Bonus to Base Ratio“ auf Bereichsleiter-Ebene im Durchschnitt bei 75 Prozent, in der Schweiz sogar bei 90 Prozent. Mit weitem Abstand folgt Österreich, wo Boni durchschnittlich nur 26 Prozent des Grundgehaltes bei Bereichsleitern ausmachen.
Banken haben die Grundgehälter erhöht
Bedingt durch die Finanzkrise erfolgte im Jahr 2009 auch beim Verhältnis des Bonus zum Grundgehalt ein drastischer Rückgang. Dies bleibt auch im Jahr 2010 überwiegend unverändert, d.h. hier ist noch keine Erholung sichtbar. Auf Bereichsleiter-Ebene ist das Verhältnis auf durchschnittlich 40 Prozent in deutschen, auf 49 Prozent in Schweizer und auf 19 Prozent in österreichischen Banken und Finanzdienstleistungsinstitutionen gesunken. „Unsere neuesten Daten zeigen, dass dies aber auch damit zu tun hat, dass viele Banken die Grundgehälter erhöht haben. Vor allem der Kapitalmarktbereich und das Investment Banking zeigen überdurchschnittliche Erhöhungen“, so Towers-Watson-Berater Emmerich.
Towers Watson
... ist eine weltweit aktive Unternehmensberatung mit rund 14.000 Mitarbeitern in 34 Ländern, die Lösungen in den Bereichen betriebliche Altersversorgung und Nebenleistungen, Personal- und Vergütungsmanagement sowie Risiko- und Finanzmanagement, einschließlich der Beratung von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen bietet.
Das Seminar für Personalwirtschaftslehre der Universität zu Köln
... beschäftigt sich mit Untersuchungen personalwirtschaftlicher Fragestellungen mittels spieltheoretischer Analysen, empirischer Studien auf Basis von Unternehmensdaten und verhaltensökonomischen Experimenten.